46. Gutsmuths Rennsteiglauf 26.05.2018

Der Gutsmuths Rennsteiglauf ist einer der beliebtesten Marathons in Deutschland und Europas größter Crosslauf. Auf der Webseite von marathon4you.de zum vierten Mal in Folge zum beliebtesten Marathon weltweit gewählt worden.  Zum 8. mal reiste ich zu diesem landschaftlich atemberaubenden Marathon in den Thüringer Wald.

Kennzeichnend für den Marathon am Rennsteig ist die hohe Dichte an Bratwurstständen bei der Startnummernausgabe. Egal ob beim Halbmarathon in Oberhof, beim Marathon in Neuhaus oder beim Supermarathon in Eisenach, überall liegt der Geruch von gebratener Rostbratwurst in der Luft. Dabei zählt die Thüringer Bratwurst nicht gerade zu einer idealen Pre-Race-Ernährung für die Marathon oder Supermarathon Distanz.

Unser Quartier für die diesjährige Teilnahme bezogen wir in Dreißigacker in der Pension Schmidt. Die Lage war für uns optimal, da es von hier aus in etwa genau die Hälfte zu den Startorten des Halbmarathons in Oberhof und dem Marathon in Neuhaus am Rennsteig ist.

 Neuhaus am Rennsteig

Hier traf das Rennsteigläufer Team 2018 bestehend aus Andreas, Christian „Whitey Weißbier“ und „MangoMalte“ ein. Während ich mich bei Familien nachwuchs, bedingt mäßiger Vorbereitung eher unvorbereitet fühlte, Andreas verletzungsbedingt nicht seinen 20. Halbmarathon absolvieren konnte, Christian sich in Topform wähnte, entschied sich Malte spontan zu einer Ummeldung, von der Halbmarathon- auf die Marathon-Distanz, was man „ja mal probieren könne“.

In den letzten 12 Jahren seit meiner ersten Teilnahme habe ich so manches bei diesem Lauf erlebt. Ich stand schon bei Starkregen, bei kühler Frische und bei dichter Wolkendecke, ja sogar leichtem Sonnenschein am Start in Neuhaus. Was ich in all den Jahren noch nicht erlebt hatten, waren 37 Grad, Sonne und absolut kein kühles Lüftchen auf dem Sportplatz in Neuhaus. Der Rennsteiglauf ist eben immer für eine Überraschung gut.

Eine Blaskapelle lieferte an diesem Tag die passende musikalische Untermalung („morgens war das Bier noch frisch, abends lag der Franz dann unterm Tisch“). Traditionell wird jedoch vor dem Start der Schneewalzer geschunkelt. Arm in Arm, links, rechts und dann bei „Beim Schnee- Schnee- Schnee- Schneewalzer  tanzen wir“, Arme hoch und weiter links, rechts und zurück. Kurz darauf fiel der Startschuss. Das gut 3000 Teilnehmer große Marathonfeld setzte sich recht flott in Bewegung und nachdem Start erst mal ein paar Höhenmeter zu machen sind, ist es wie immer nicht so leicht gleich sein Tempo zu finden.

Christian hatte sich etwas weiter vorne eingereiht und fand nach einiger Zeit gut in seinen Rhythmus. Nach halber Strecke stellten sich aufgrund einer doch recht flotten Durchgangszeit schon Bilder von einem viel umjubelten Zieleinlauf ein, was jedoch eher der Unkenntnis des weiteren Streckenprofils geschuldet war. Ab km 33 wurden die Beine dann auch noch merklich schwerer und Christian musste einige Läufer(Innen) davon ziehen lassen. Am Ende reichte es mit einer Zeit von 3:25:33 immerhin für den 10. Platz in der AK40.

 

 

Mike und Malte hatten einen gemütlichen Lauf im Sinne eines Nichtangriffspaktes vereinbart. Beide fühlten sich zu Rennbeginn wohl und euphorisiert von den jubelnden Zuschauern.Bei Mike zeigte sich bereits bei Kilometer 18, das Hohe Motivation, auf realen Trainingszustand stieß.

Die physische Ermüdung hielt Einzug in die Beine. Die Anhäufung von Schadstoffen im Körper und besonders in den Muskeln, nahm seinen Lauf. Das saure Stoffwechselendprodukt Laktat, ließ mich jeden nicht gelaufenen Trainingskilometer genaustens spüren.

Was allerdings auch den positiven Effekte hatte, das ich mich mittlerweile in einer Läufer runde wiederfand, in der kaum noch einer die Berge hoch joggt. So ergab sich beim erzwungenen Waldspaziergang so manch nettes Gespräch mit anderen motivierten Leidensgenossen.

Malte startete auf die 42 Kilometer mit dem ursprünglich Exit-Plan bei km 33 auszusteigen und mit dem Shuttle ins Ziel chauffieren zu lassen. Dank des ausgeschütteten Adrenalins und der Freude vor mir auf der Strecke zu sein, wurde dieser Plan allerdings verworfen. So erreichte „MangoMalte“ mit 4:40:24 den 170. Platz der AK35.

Ich ließ mich freilich nicht entmutigen und lief beherzt dem guten Rat eines Helfer-Kindes im Frauenwald folgend („nur noch 6 km bis Schmiedefeld – beeile dich!“) gut gestimmt nach 4:43:24 als 186. der AK40, mit meiner Tochter Charlotte auf dem Arm, ins Ziel ein.

Nachdem wir drei uns neben 15.000 weiteren Läufern und Walkern im wirklich schönen (!) Ziel in Schmiedefeld wieder gefunden hatten, wurde sich noch etwas ausgeruht und gegenseitig gratuliert bevor es zum abendlichen Grillen mit Freunden und Unterstützern ging.

Der Gutsmuths Rennsteiglauf ist und bleibt für mich der Marathon schlechthin. Und um in die „Hall of Frame“ oder auch „Traditionsläufer“ Liste zu gelangen, werde ich wohl noch mindestens 17 beim Zieleinlauf rufen dürfen „Das schönste Ziel der Welt ist Schmiedefeld!“

Und so geht es am Start beim Schneewalzer zu.

Andere Beiträge:

 

Meine bisherigen Ergebnisse:

VeranstaltungJahrZeitPlatzAK Platz
46. Rennsteiglauf201804:43:241121187
Rennsteiglauf Halbmarathon201701:42:4457677
Rennsteiglauf – Marathon201403:44:0538045
Rennsteiglauf – Marathon201303:57:3060476
Rennsteiglauf – Marathon201203:47:0758487
Rennsteiglauf – Marathon201003:45:1649266
Rennsteiglauf – Marathon200903:59:4871259
Rennsteiglauf – Marathon200804:14:3184982
Rennsteiglauf – Marathon200704:42:551496154
Rennsteiglauf – Halbmarathon200601:51:141265157
Rennsteiglauf – Halbmarathon200501:51:501299262
Rennsteiglauf – Halbmarathon200401:59:322133393
Rennsteiglauf – Halbmarathon199801:39:35747207

 

auf der Laufstrecke
Mike

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