Der Familien Reiseblog

Fischerweg in Portugal

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Letztes Jahr im Mai wollten wir den Fischerweg in Portugal laufen. Er zählt zu den schönsten Küstenwanderwegen der Welt und ist Teil der portugiesischen Rota Vicentina. 

Der komplette Fernwanderweg zieht sich über insgesamt 226,5 km und unterteilt sich in 13 Etappen. Der Fischerweg selbst ist ca. 75 km lang und führt von Porto Covo nach Odeceixe oder andersherum, je nachdem, wo man mit der Wanderung beginnt. Die längste Etappe ist 23 km lang, die kürzeste in etwa 15 km.

Der Weg ist durchgängig gut ausgeschildert und es finden sich nach jeder Etappe Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten – von Jugendherbergen über Frühstückspensionen, Ferienwohnungen und Hotels bis hin zu Campingplätzen.

Auch Restaurants, Imbisse und zumindest kleinere Supermärkte sind in jeder Ortschaft vorhanden. Der Trail führt durch eine wunderschöne Küstenlandschaft mit traumhaften Stränden, spektakulären Steilküsten, versteckten Buchten und einer vielfältigen Natur, ständig begleitet durch Störche und Meeresrauschen.

Neben all der Planung für die Tour – Flüge, Busverbindungen, Unterkünfte – ist insbesondere die Wanderausrüstung wichtig für einen stressfreien und erholsamen Urlaub. Passende Schuhe, den richtigen Rucksack und wetterfeste Kleidung für den Trail haben wir bei Cimalp gefunden. Von Berlin ging es per Flugzeug nach Lissabon, von da aus mit dem Bus nach Porto Covo. Die Tickets wurden von uns schon im Voraus online gebucht, zum Glück, denn der Bus war komplett ausgebucht. Die Fahrt dauerte etwas mehr als zweieinhalb Stunden, und dann waren wir endlich am Meer und in unserer ersten Unterkunft. Ebenso wie die Bustickets hatten wir alle Unterkünfte schon in Berlin vorgebucht, da der Mai als Hauptreisemonat gilt. Es ist noch nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu trocken und nicht zu nass, also perfekt für viele Stunden im Freien.

Nach einer erholsamen Nacht starten wir am frühen Morgen mit der ersten Etappe. Von Porto Covo nach Vila Nova de Milfontes sind es gut 20 km und der erste Tag beginnt gleich sehr anspruchsvoll, da der Großteil der Strecke sehr sandig und ungewohnt zu laufen ist. Optisch sind wir sofort verliebt in die wilde Schönheit der Landschaft: Steilklippen, zerklüftete Felsen, tiefblaues Meer und Wildblumen überall, die das ganze Bild rahmen, überzeugen uns von Anfang an.

Meer Treppe
Meer Treppe

Ausgestattet mit reichlich Wasser, Obst und geschmierten Broten (unbedingt in den Supermärkten in den Ortschaften kaufen, auf der Strecke gibt es keine Möglichkeiten) starten wir schon früh, um genug Zeit für die erste Etappe und Pausen zum Verweilen zu haben. Der gesamte Fischerweg bietet kaum Schatten und die Meeresbrise ist zwar erfrischend, lässt einen aber auch leicht die Kraft der Sonne unterschätzen. 

Zum Glück tragen wir einen Trail Bob und ein elastisches Schlauchtuch, beides ebenfalls gekauft auf Cimalp, welche uns ausreichend vor der Sonneneinstrahlung schützen. Nach einem langen Tag kommen wir ziemlich erschöpft aber glücklich in Vila Nova de Milfontes an, ein kleines Küstenörtchen mit einer hübschen Altstadt und ein paar netten Möglichkeiten einzukehren und die ersten Eindrücke auf uns wirken zu lassen.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme planen wir unsere Planung um, setzen die Etappe zwischen Vila Nova de Milfontes und Almograve aus und fahren mit einem Uber vor. Unsere zweite Etappe (laut Plan die dritte) starten wir zwei Tage später erneut früh am Morgen. Heute geht es von Almograve nach Zambujeira do Mar, die längste Strecke des Fischerweges, es erwarten uns gute 22 km. 

Auch dieses Mal führt uns der Weg immer wieder dicht an der Steilklippe entlang und lässt uns über die Schönheit dieses Fleckchens Erde staunen. Heute kommen wir ab und an an unsere Belastungsgrenzen, es ist sehr warm und die schon gelaufenen Kilometer stecken in den Beinen. Kurz nach Beginn geht es hinein in die sandige Dünenlandschaft, voller Pinien und Wildblumen, und nach dem Tosen des Meeres umgibt uns urplötzlich eine fast totale Stille. 

Der veränderte Blick schafft Raum für mehr Gedanken, und im Stillen miteinander laufen wir so einen Kilometer nach dem anderen. Leider schließt diese Etappe mit einem langen Fußmarsch an einer viel befahrenen Straße ab, bevor wir erschöpft aber zufrieden Zambujeira do Mar erreichen.