Prüfstand: Schweizer Taschenmesser – Victorinox

Nicht mehr zeitgemäß? Es gibt heute bessere die viel mehr können? Wie bitte? Worüber reden wir hier eigentlich? Aha, über ein Schweizer Taschenmesser. Ein weiterer Vertreter der Gattung „Troyer Begleiter fürs Leben“.

Klassisches Rot. Verblichenes Kreuz. Abgewetzte Seitenteile. Klingen mit deutlichen Gebrauchsspuren. Gekauft im bayerischen Campingurlaub im Grundschulalter. Schon die Einstiegsversion bot Multifunktionshightech der frühen 80er: Schere, Säge (immer noch sauscharf), zwei Messer, Ahle, Schraubenzieher, Flaschen- und Dosenöffner, Korkenzieher. Kein Zahnstocher (an alle die einen haben: Jemals benutzt?!?), keine Pinzette, keine Zange… Wer braucht schon sowas?

Die Jünger des heiligen Leatherman ’s? Vielleicht. Gibt es nebenbei inzwischen aber auch mit roter Hülle. Sicher ist jedenfalls, dass das „kleine“ Victorinox in jede noch so enge (Kinder-)Hosentasche passt(e). Jeden Ausflug und Einsatz übersteht. Alles kleinkriegt was unterwegs geschnitten oder gesägt werden muss. Gefühlt unzerstörbar. Sogar die jugendliche Eskapade, mit dem Öffnungsbügel der Schere die Geldkassette dietrich-mäßig knacken zu wollen (es war ein Notfall!) hat es verziehen. Ebenso das Lagern in Taschen voller Sand oder Wochen mit eingesaut-klebrigen Klingen, die beim Öffnen Wochen später noch an die Brotzeit auf dem Berg erinnern.

Wie oft hat man es wohl schon benutzt? Wie oft das vertraute Klicken beim Ein- und Ausklappen gehört? Wie oft hat man sich damit wohl schon in den Finger gesägt (zweimal bisher)? Jahrzehntelang selbstverständlich und zuverlässig (wie es sich für Schweizer Präzisionsprodukte gehört) im Gebrauch kommt irgendwann unweigerlich die Emotion hinzu.

Spätestens, wenn man sicher ist, es endgültig verloren zu haben, weil man es gedankenlos irgendwohin gepackt hat oder es scheinbar aus einer Tasche gerutscht ist. Erleichterung pur, wenn man es wiederfindet. Ab jetzt wird man besser drauf aufpassen. Und wenn doch mal was kaputtgehen sollte? Unvorstellbar, aber auch hierfür wäre vorgesorgt: Der Hersteller bietet einen erstklassigen Ersatz- und Reparaturservice. Egal wie alt, egal wie benutzt: Einschicken und zum fairen Preis reparieren bzw. überholen lassen, was nötig ist. Am besten beim örtlichen Outdoorhändler (support your local hero!). Vielleicht zum 40. Jahrestag. Und bis dahin? Den Nachwuchs heranführen mit den Einstiegsversionen (Butterbrotschmierklinge ohne Spitze, Säge, klassisches Rot) und schon jetzt freuen auf den nächsten Einsatz.

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Eine Antwort

  1. Mein Vater sagte immer: „Mit einem Schweizer Taschenmesser, hast du halb gepackt“ Und er hatte Recht, ist schon handlich so ein Ding. Und immer parat. Ich war in der Schweiz campen und hab vor Ort mir noch ein Taschenmesser bei sfs.ch gekauft. Lustigerweise, hat das eine Pinzette. Es gibt bestimmt schon Taschenmesser, die sogar einen Zahnstocher aus Metall oder ähnliches haben. Mir reicht aber auch das Klassische!

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