An der Algarve in Tavira gab uns ein britischer Reisender den Tipp, El Rocio in Andalusien anzufahren. Gerade für unsere Tochter sei dieser Ort von äußerstem Interesse, gibt es doch dort Pferde in der Stadt.
Das Schöne auf einer einjährigen Elternzeitreise ist, dass man Zeit hat, um genau auf solche Reisetipps einzugehen. So starten wir von Tavira aus nach El Rocio. Allein schon der klangvolle Name El Rocio hörte sich für uns nicht nach Spanien an, sondern eher nach Mexiko. Bislang hatten wir noch nie was von diesem Ort gehört oder gelesen.
Umgeben vom Ärmelkanal im Norden, dem Golf von Biskaya im Süden, dem Atlantischen Ozean im Westen und dem Pays de la Loire im Osten ist die Bretagne eines der Reiseziele in Frankreich.
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Kurz vor El Rocio holten wir den Reiseführer raus um nachzusehen, ob und was dazu geschrieben steht. Zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass man auf einem Roadtrip durch Andalusien El Rocio schon auf dem Schirm haben sollte. Es ist nicht nur ein Ort ohne asphaltierte Straßen, in dem Pferde vor der Haustür an Holzbalken gebunden werden und welcher den Charme einer alten Stadt aus dem Wilden Westen versprüht. Nein, El Rocio ist vor allem ein Pilgerort in Andalusien, der jedes Jahr zu Pfingsten knapp eine Million Pilger empfängt. Und das bei einer Einwohnerzahl von gerade mal 1600 Menschen.
Grund dafür ist die Heilige Jungfrau von El Rocio. Die Statue der Heiligen wurde im 13. Jahrhundert von Jägern im nahe liegenden Wald entdeckt. Wie sie dorthin kam gilt als ein Wunder. Gerade alten und kranken Menschen soll die Statue Segen bringen.
Von all der Geschichte unberührt genießt unsere Tochter Charlotte nach der Ankunft erst einmal das Reiten auf dem Pferd vor der Wallfahrtskirche. Doch die Freude währt nur kurz, zeigt die stolze Reiterin doch bald eine allergische Reaktion aufs Pferd. Die linke Gesichtshälfte schwillt langsam an, das Auge tränt, die Atmung wird schwerer. So treten wir schnellen Schrittes den Rückweg zum Wohnmobil an, um den Nachwuchs mit den entsprechenden Medikamenten zu versorgen.
Eine der bedeutendsten Wallfahrten Andalusiens, zieht jedes Jahr zu Pfingsten rund 1 Million Besucher in das kleine El Rocio. Den Rest des Jahres ist El Rocio dann eher ein beschaulicher und verschlafener Ort, der gerade einmal 1.600 Einwohner zählt.
Unser nächster Stopp in Andalusien ist Sevilla. Wir finden, dass die Stadt neben Valencia eine der schönsten des Landes ist. Leider verfügt Sevilla nur über einfache Wohnmobilstellplätze, die ihren Zweck des sicheren Parkens für einen Städtetrip erfüllen. Meist sind die Plätze gut besucht und wer nicht vorgebucht hat, wie wir, der muss schauen, ob spontan was frei ist. Für die erste Nacht und den ersten Trip in die Stadt entscheiden wir uns sowieso für den zentrumnahen, bewachten Parkplatz am Hauptbahnhof.
Von hier aus starten wir mit den Fahrrädern zu unserer Stadtbesichtigung. Auf gut ausgebauten Radwegen geht es vorbei an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Wir besuchen Alcazar und die Kathedrale. Stehen am Grab von Christoph Columbus und staunen auf dem Plaza de Espana. Sevilla ist die Wiege des Flamencos und war nach der Entdeckung Amerikas eine der wichtigsten Handelsstädte der spanischen Krone.
Vor dem alten Königspalast warten Kutschen auf zahlungsfreudige Touristen. Vor allem aber auf deren Kinder, welche gerne als Pferdefreunde eine Kutschfahrt unternehmen wollen würden. Es bedarf einiger kleiner Überredungskünste, um unser Budget im Zaum zu halten.
Der Fluss Guadalquivir, seine Museen und Parks, die traditionellen Tapas- und Cocktailbars bewegen sich im Rhythmus der Flamenco-Musik, die den leidenschaftlichen und fröhlichen Geist Sevillas offenbart.
Von Sevilla fahren wir ins Sherry-Anbaugebiet Jerez de la Frontera. Für uns Weinbanausen, die ausschließlich auf süße Weine stehen, ein kleines neues Paradies. Nicht, dass wir die großen Weintrinker wären, wir genießen es einfach in sehr unregelmäßigen Zeiten, uns einen süßen Tropfen zu gönnen.
Doch Jerez de la Frontera bietet mehr als nur seine Bodegas (Weinkeller). Auch hier gibt es einen alten Palast und eine sehr beeindruckende Kathedrale. Der Charme der Stadt liegt für uns aber in den zahlreichen Restaurants und Tapas Bars, in denen man das Flair und die Gelassenheit der Menschen erleben darf.
„In Jerez de la Frontera sind die Weingüter Apotheker“, heißt es in einem spanischen Sprichwort. Aber der Ort hat in Wirklichkeit viel mehr zu bieten, als seinen so berühmten Weine oder Tänzer.
Durch eine hüglige Landschaft mit schmalen Straßen und kargen Hängen, auf denen vereinzelt kleine Bäume stehen, geht es zur ältesten Stadt Westeuropas, nach Cádiz.
Einem kleinen vom Massentourismus verschonten Ort, der sich an der gleichnamigen Bucht direkt an der Atlantikküste befindet. Auf dem Parkplatz vor dem Castillo Santa Catalina genießen wir einen der schönsten Sonnenuntergänge während unserer Auszeit.
300 Sonnentage im Jahr, ein beneidenswertes kulturelles Angebot, leckeres und preisgünstiges Essen… Die Rede ist von Málaga
Kurz vor Tarifa übernachten wir auf einem Parkplatz am Playa de Los Lances. Mehr als ein Dutzend Surfer und Kiter nutzen die optimalen Windbedingungen vor Ort. Unser Blick und unser Fernweh schweifen auf die andere Küstenseite nach Marokko. Afrika – zum Greifen nahe.
In der Nacht schüttelt uns ein starker Wind durch. Das Wohnmobil schaukelt uns in den Schlaf. Und als ich verschlafen nachts um 1 Uhr die Womo-Toilette besuche, tut es einen Schlag: Der Wind der Nacht pfeift mir um die Ohren. Kein Wunder, ist doch das Dachluken-Fenster nicht mehr zu sehen. Beherzt greife ich aufs Dach, um das Fenster wieder zu schließen. Der Tastsinn meiner Finger gibt mir allerdings zu verstehen, dass dort nichts mehr zum Schließen ist.
Plötzlich hellwach, steige ich auf die Toilette, um meinen Kopf durch die Dachluke zu stecken und zu schauen, wo das Fenster ist. Mein kurzes Haar wird vom Wind zerzaust und mein suchender Blick findet es auch hier oben nicht. Zwei Wohnmobile weiter, vorne auf dem Weg, werde ich fündig. Mit Spanngummis und Panzertape wird das Fenster gesichert. Im Wohnmobil Shop in Tarfia kann man uns zwar kein neues Fenster anbieten, dafür aber versichern, dass wir hier nicht die Ersten sind, denen ein Dachfenster abhandengekommen ist.
Von Tarifa, dem südlichsten Punkt auf unserer Reise, geht es nun an das vierte Meer auf dieser Reise – das Mittelmeer. Auf unserem Weg nach Málaga treffen wir uns mit Elke und Hubi, die wir zuerst in der Bretagne, dann in Portugal und nun hier in Spanien wiedersehen. Mit ihnen verbringen wir einen gemütlichen Abend und tauschen uns über das Erlebte aus.
Völlig unwissend über den zunehmenden Winter-Wohnmobiltourismus, steuern wir Málaga an. Alle Wohnmobilstellplätze in unmittelbarer Umgebung zu Malaga sind voll. Einige für die nächsten drei oder vier Tage, andere für Wochen!
Bei Torre de Benagalbón, rund 25 Autominuten von Málaga entfernt, werden wir auf einem überteuerten Campingplatz direkt am Mittelmeer fündig. Schön gelegen ist er nicht. An einer Schnellstraße mit sehr wenig Platz um am Strand zu flanieren. Mit dem Bus fahren wir dann bequem nach Malaga rein. Erkunden auch hier den Alcazaba von Málaga, die Kathedrale und zahlreiche weitere spannende Sehenswürdigkeiten. Bei einem Spaziergang durch das Centro Historico genießen wir den Charme der Stadt
Nach zwei Tagen in Malaga machen wir uns auf, zu einer der wichtigsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Spanien: Dem UNESCO-Weltkulturerbe Alhambra in Granada. Die Autobahn führt vorbei durch endlos erscheinende steppenartige Landschaft. Wo im 16. Jahrhundert noch ein dichter Wald stand, sieht man heute nur rote Steine mit einigen kleineren Büschen.
Cádiz liegt in einer Bucht und rühmt sich damit, die älteste Stadt Europas zu sein und eine der schönsten Küstenstädte Spaniens.
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Nach zwei Tagen in Málaga machen wir uns auf, zu einer der wichtigsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Spanien: Dem UNESCO-Weltkulturerbe Alhambra in Granada. Die Autobahn führt vorbei durch endlos erscheinende steppenartige Landschaft. Wo im 16. Jahrhundert noch ein dichter Wald stand, sieht man heute nur rote Steine mit einigen kleineren Büschen.
So ist es kein Wunder, das uns der von allen Seiten kommende Wind auf der Autobahn das Fahren mit einem 3,20m hohen Wohnmobil nicht leicht macht. Wir werden regelrecht durchgeschaukelt, dabei das Lenkrad immer fest im Griff.
Hatten wir in Málaga noch 17 Grad, sind es in Granada gerade einmal muckelige 5. Dick angezogen erkunden wir mit Charlotte die Alhambra. Dazu müssen wir uns mit unseren Ausweisen registrieren. Was nun folgt, bringt uns ein bisschen zum Schmunzeln, müssen wir doch an jedem Kontrollposten – und davon gibt es einige – unser Ticket inklusive Ausweise vorzeigen. Da es Charlotte und Eva zu kalt ist, erkunde ich danach Granada auf eigene Faust.
Eigentlich wollten wir noch nach Ronda fahren, um unsere Andalusien-Rundfahrt komplett zu machen. Doch leider gaben die Wetterprognosen keine Extrarunde her. So verabschieden wir uns in Málaga von Andalusien, um am Mittelmeer weiter in Richtung Valencia zu fahren. Nächster längerer Stopp: Die Schlangenbucht.
Am Fuße der Sierra Nevada gelegen, gibt es viele Gründe, wieso man Granada einmal im Leben gesehen haben sollte. Es ist eine der charmantesten Städte Andalusiens und mit der Alhambra beherbergte es zu gleich, eines der Beeindruckendsten Bauwerk in ganz Spanien.
Wenn Ihr in Spanien mit einem Mietwagen, Auto oder Wohnmobil unterwegs seid, dann solltet Ihr Euch vorab, über die spanischen Verkehrsregeln informieren. Hier die wichtigsten Informationen:
Geschwindigkeitsbegrenzungen: Die Höchstgeschwindigkeiten auf spanischen Straßen variieren je nach Art der Straße und den örtlichen Bedingungen. Innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt die Höchstgeschwindigkeit normalerweise 50 km/h, auf Landstraßen außerhalb von Ortschaften 90 km/h und auf Autobahnen 120 km/h.
Anschnallpflicht: Sowohl der Fahrer als auch alle Insassen müssen angeschnallt sein, unabhängig von ihrem Sitzplatz im Fahrzeug.
Promillegrenze: Die Promillegrenze in Spanien liegt bei 0,5 Promille. Für Fahranfänger (in den ersten zwei Jahren) und professionelle Fahrer (Busse, Taxis usw.) gilt eine niedrigere Grenze von 0,3 Promille.
Vorfahrt: In Spanien gilt im Allgemeinen die Regel, dass Fahrzeuge von rechts Vorfahrt haben. Es gibt jedoch viele Kreisverkehre, bei denen die Fahrzeuge im Kreisverkehr Vorfahrt haben.
Überholen: Das Überholen ist in Spanien nur auf der linken Seite erlaubt. Achtet darauf, dass Ihr den Blinker setzt und am besten den Blinker für den gesamten Überholvorgang gesetzt lasst.
Parken: Beachte die lokalen Parkregeln und Verkehrsschilder, um Strafzettel oder das Abschleppen deines Fahrzeugs zu vermeiden. Gelbe Markierungen am Bordstein deuten normalerweise auf ein absolutes Halteverbot hin.
Handy am Steuer: Das Benutzen eines Handys während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung ist in Spanien verboten.
Warnweste und Warndreieck: Es ist Pflicht, eine Warnweste im Auto mitzuführen und bei einer Panne oder einem Unfall anzulegen.
Radarfallen: In Spanien gibt es häufig Geschwindigkeitskontrollen mit Radargeräten.
Verkehrsregeln respektieren: Achtet auf die lokalen Verkehrsregeln und befolge sie sorgfältig. Es ist in Spanien nicht üblich zu drängeln oder dicht aufzufahren. Ein gemütlicher Fahrstil ist gerne gesehen.