Wald, Seen, Sauna

Ein Roadtrip durch Finnland

An was denkt ihr, wenn ihr den Namen Finnland hört? Bei uns waren es weite Wälder, Elche und unzählige Mücken. Doch Finnland ist natürlich mehr. Es ist auch das Land der Saunen. Fast jeder hat in oder an seinem Haus eine Sauna. Kein Campingplatz, Hotel oder Ferienwohnung ohne Sauna. 

Was viele auch nicht wissen ist, dass die Finnen gerne über sich selber lachen und einen recht witzigen Humor haben. Wie kann es sonst sein, dass es hier über 45 skurrile Weltmeisterschaften gibt, wie etwa die WM im Frauentragen, die WM im Handyweitwurf oder die WM im Luftgitarre spielen.

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Übersicht

Rovaniemi

Das Weihnachtsmanndorf zählte bereits zu Beginn unserer Reise als wichtiges Ziel. Wochen vorher bereiteten wir unsere Tochter Charlotte auf das Treffen vor. Drei Tage bevor wir das Weihnachtsmanndorf erreichen sollten, schrieben wir, geplagt von schwedischen Mücken, den Wunschzettel für den Weihnachtsmann. 

An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass unser Kind multikulturell mit Weihnachtsmann und Christkind groß wird. Bei uns in Berlin gab es den Weihnachtsmann, bei Eva in der Oberpfalz das Christkind.
Mein Argument für den Weihnachtsmann ist immer: „Er ist ein Mann, kann schwer tragen und bringt somit immer große Geschenke!“ 

Mit dieser und anderer Einstimmung standen wir dann am Vorabend des Besuches, bei 32 Grad ohne Schatten, dafür bei laufender Weihnachtsmusik auf dem kostenlosen Wohnmobilstellplatz des Weihnachtsmanndorfes.

Mein Schwager teilte mir noch mit, dass es direkt am Polarkreis eine Webcam gäbe. Also allen Bescheid gegeben und 5 Minuten später stand ich als Hampelmann vor der Webcam, um Familie und Freunde in 3000 Kilometern Entfernung einen Gruß zusenden. Sehr zur Freude der umstehenden Personen.

Bevor wir jedoch zum Weihnachtsmann gingen, setzte Charlotte die Priorität erstmal auf das Rentiergehege. Dort konnte man zwei junge Rentiere bewundern und füttern.

Beim Weihnachtsmann ankommen, gaben wir uns dem kommerziellen Aspekt des Ganzen hin. Schön in Szene gesetzt sitzt der Weihnachtsmann, mit langem weißem Bart und übergroßen Schuhen, auf seinem Stuhl und empfängt uns. 

Nach kurzem Smalltalk des: „Woher? Wie heißt Du denn? Wie alt bist Du?“ durfte Charlotte ihren Wunschzettel überreichen. Dann alle hingesetzt und in die Kamera gelächelt. Für 35 Euro bekommt man das Bild mit dem Weihnachtsmann überreicht. Was macht man nicht alles für den Nachwuchs.

Rovaniemi

Mehr Informationen zu Rovaniemi.

Weihnachtsmanndorf Rovaniemi
Weihnachtsmanndorf Rovaniemi

Oulu und der dicke Polizist

Die fünftgrößte Stadt Finnlands und IT Zentrum des Landes. Die Stadt blickt auf eine 400jährige Geschichte zurück. Die Stadtbesichtigung gestaltete sich für uns wie immer: Charlotte musste motiviert werden: „Immer müssen wir uns eine Stadt anschauen! Nein ich will nicht!“ Mit dem Versprechen auf eine kühle Erfrischung, einen Spielplatz oder ein tolles Geschäft, konnten wir bisher immer punkten.

Diesmal nicht. Was aber positiv und lustig aufgenommen wurde, war das Versprechen uns einen dicken Polizisten anzuschauen. Was sie nicht wusste war, dass es in Oulu eine Statue des „Toripolliisi“ gibt.

 Eine 2,20 m hohe Bronzefigur. Gewidmet ist diese den Schutzpolizisten, die früher auf dem Markt für Ordnung und Ruhe sorgten. Es ist in Oulu die meist fotografierte Sehenswürdigkeit.

Oulu mit Kind

Mehr Informationen zu Oulu.

Kalajoki – Badeort mit Badespaß

In dem hoch gelobten Badeort Kalajoki legten wir zwei Tage Verschnaufpause ein. An den weiten Sandstränden und den noch weitläufigeren Sandbänken genossen wir das warme Wasser der Ostsee. Abends lauschten wir dem Beat der Disco und dem Meeresrauschen.

Kalajoki

Reisetipps und Sehenswürdigkeiten in Kalajoki .

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Isalmi – die getragene Frau

Isalmi ist ein kleiner, verschlafener Ort, an der nördlichen Spitze der Saimaa Seenplatte. Der Ort beherbergt das kleinste Restaurant der Welt (bestehend aus zwei Stühlen und einem Tisch) und der Ort ist alljährlicher Austragungsort der Weltmeisterschaft im Frauentragen.

Hier müssen Mann und Frau einen Hindernisparcours von 256 m Länge zusammen absolvieren. Wichtig dabei ist, dass die Frau immer getragen werden muss. Verwendet werden darf dabei nur ein Gürtel.

Leider erfuhren wir erst vor Ort von dieser wundervoll, lustigen Weltmeisterschaft und verpassten diese um 2 Tage. Ich hätte mich und Eva angemeldet. Wäre doch ein schöner Titel gewesen: „Weltmeister im Frauentragen!“ 

Allerdings hätten wir dann wahrscheinlich als einzige Teilnehmer starten müssen, um die Chance auf den Titel wahren zu können.

Isalmi

Reisetipps und Sehenswürdigkeiten in Isalmi.

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IIsamli
IIsamli

Mikkeli – kleine Stadtrundfahrt mit LKW

Mikkeli ist eine kleine Stadt an der Saimaa Seenplatte mit langer militärischer Tradition. Um uns schnell einen Überblick über die Stadt zu machen und weil Charlotte gerne mal wieder mit dem „Zug“ eine Stadtbesichtigung machen wollte, entschieden wir uns für eine Hopp On, Hopp off – Tour. Für 20,- € buchten wir die kleine Rundfahrt.

Als der Bus, Zug oder wie man das Teil auch immer nennen wollte ankam, kam mir leider erst später der Gedanke, man müsste alle Hopp On, Hopp off – Fahrzeuge mal fotografieren. Diesmal war es nämlich ein etwas klappriger LKW mit Anhänger.

Uns war`s egal. Die Rundtour dauerte knapp eine Stunde und dank der Größe von Mikkeli konnte man fast von allen Ausstiegsmöglichkeiten auch wieder zurück ins Zentrum laufen.

So stiegen wir am Turm, dem höchsten Punkt der Stadt aus und liefen zurück in die Stadt. Besonders beeindruckend war aber der Besuch von Kenkävero. Einer kleinen parkähnlichen Anlage mit zahlreichen Geschäften, die regionale Produkte, wie Hüte, Lederwaren, Holzprodukte und Speisen in aller Art anboten.

Am besten jedoch ist das Restaurant, welches man sich unbedingt von Innen anschauen muss. Im alten Pfarrhaus gelegen, ähnlich einer Villa, fühlt man sich ein bisschen wie bei Oma zu Hause. Jedes Zimmer ist anders geschmückt und mit spannender Tapete des 19. Jahrhunderts verziert. Einfach nur toll gemacht

Wir beschließen eine kleine Auszeit vom Reisen zunehmen. Kurz hinter Mikkeli finden wir bei Hirvensalmi einen tollen Campingplatz direkt am See. Für 28 € pro Nacht dürfen wir den Strom nutzen, uns ein Paddelboot oder Stand Up Paddel ausleihen und jederzeit in die Sauna gehen. Auch für Charlotte ist hier so einiges geboten. 

Es gibt Kettcars, einen Spielplatz, Holzpferde und Fahrräder. Spannend auf diesen Vereinscampingplatz ist allerdings, dass wir die einzigen Ausländer sind. Alle anderen, die mit niederländischen oder deutschen Kennzeichen anreisen, sind Finnen die im Ausland leben. So genießen wir hier entspannte drei Tage. Charlotte holt sich regelmäßig ein Kettcar und erkundet dann mit finnischen Kindern den Campingplatz.

Mikkeli

Reisetipps und Sehenswürdigkeiten in Mikkeli

Kenkävero im Pfarrhaus
Kenkävero im Pfarrhaus

Savonlinna - Stadt im See

Auch in Savonlinna gehen wir auf den Campingplatz und radeln mit den Fahrrädern in die Stadt. Die Stadt liegt umgeben von der Saimaa Seenplatte auf mehreren Inseln. Egal wo man in der Stadt hin radelt, man hat immer das Gefühl, direkt in der Natur zu sein.

Besonders faszinierend in Savonlinna ist die Burg Olavinlinna aus dem 15. Jahrhundert. Eine imposante Festung, die alljährlich tausende zum Opernfestival in die Stadt zieht. Für Charlotte hingegen ist der große Kinderspielplatz vor der Burg von höherer Bedeutung, als sowas Altes.

Savonlinna

Reisetipps und Sehenswürdigkeiten in Savonlinna

Olavinlinna - Savonlinna
Olavinlinna - Savonlinna

Lathi – Es lebe der Sport

Als wir nach Lathi reinfuhren, stellte sich schnell Ernüchterung ein. Schön, ist was anderes. Das Zentrum vom Lathi – na ja, man kann es mal gesehen haben. Spannender wurde es für uns an den drei Skisprungschanzen von Lathi.

Toll ist das Konzept der gesamten Sportanlage. Am Fuße der großen Schanze befindet sich ein Schwimmbecken mit rund 6 Bahnen. Des Weiteren gibt es ein Museum und man kann, wenn man will, auf die große Schanze rauffahren, um von oben einen traumhaften Ausblick auf Lathi zu genießen. Insgesamt ein Nutzungskonzept, von dem manch oberbayerische Skisprungschanze nur träumen kann.

Genauso spannend wie die Sportanlagen war das Hafengebiet von Lathi, mit seinen Kaffees, Restaurants und kleinen Geschäften. Wenn das Wetter passt, ein idealer Ort zum Entspannen und Genießen. Wer kontaktfreudig ist, hat hier die Chance mit den eher ruhigeren Finnen ins Gespräch zu kommen.

Skisprungschanzen Lathi
Skisprungschanzen Lathi

Porvoo – Wie aus einer anderen Zeit

Für uns war Porvoo, neben Savonlinna, die schönste Stadt in Finnland. Eine nette kleine Altstadt mit zahlreichen Holzhäusern. Alles zu Fuß absolvierbar. 

Und es gab ein Süßigkeitengeschäft, in dem sich Charlotte einen Lutscher zum Andenken bzw. zum sofortigen Verzehr verordnete.

Porvoo

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Blick auf Porvoo
Blick auf Porvoo

Helsinki

Helsinki, die Hauptstadt Finnlands, wirkte auf uns eher verschlafen. Nach einer Nacht auf einem Parkplatz, in der Nähe des Fähranlegers, der Viking Line, sattelten wir die Räder und machten uns auf ins Stadtzentrum.

Charlotte (im Kindersitz platziert) sang laut vor Freude ihre Kinderlieder. Im Stadtzentrum angekommen, wirkte Helsinki erstaunlich ruhig. Dafür, dass wir direkt im Zentrum standen und zwei Kreuzfahrtschiffe vor Anker lagen, war nicht viel los. 

Kein starker Autoverkehr. Keine vollen Gassen. An der Kathedrale mit der Statue von Zar Alexander II. im Vordergrund wirkte auch alles entspannt.

So fuhren wir kreuz und quer durch die Stadt. Leider ist Helsinki nicht ganz so fahrradfreundlich, wie seine skandinavischen Partnerhauptstädte, lässt sich aber dennoch sicher mit dem Fahrrad erkunden.

Auch fehlt es ein bisschen an Kinderspielplätzen. Nur in der Nähe des Parlaments fanden wir einen größeren Spielplatz, auf dem Charlotte dann länger rumtobte. 

Das ist der Deal, wenn man mit einem 4jährigen Kind durch eine Stadt zieht. Sehenswürdigkeit – Spielplatz – Sehenswürdigkeit – kinderfreundliche Attraktion usw. Finnland war für uns ein etwas anderes Skandinavien. 

Der Verkehr fühlte sich nicht mehr so entspannt an, wie noch in Schweden oder Norwegen. An mach Supermarktketten ging es für nordische Verhältnisse gestresster und hektischer zu, als bei den Nachbarn.

Worüber wir uns sehr freuten, war die finnische Freundlichkeit, die sich nicht durch übermäßiges Lächeln zeigt, dafür aber mehr in der Hilfsbereitschaft und dem netten kleinen Gespräch. Wie bei den beiden Nachbarn Schweden und Norwegen war es für viele Finnen kein Problem, in englische Konversation zu wechseln. 

Auch brauchten wir das völlig überteuert gekaufte Thermacell Mückenschutzgerät, welches wir noch in Schweden für unglaubliche 50 € gekauft hatten, nach dem uns in Schwedisch Lappland die Mücken nachts in eine mörderische Auseinandersetzung verwickelt hatten, nicht.

Abgesehen davon, dass wir in Finnland das Gerät für die Hälfte bekommen hätten, fiel nicht eine einzige Mücke nachts über uns her, wie es die „Killer Mücken“ in Lappland taten. Nur auf einer Wanderung in den Wäldern Finnlands hieß es: Kompletten Mückenschutz überziehen und wenig stehen bleiben.

Mit einem weinenden Auge verlassen wir wenig später und nach gut 3 ½ Monaten Skandinavien. Als wir im April nach Schweden einfuhren, wetteten wir, wie viele Elche wir sehen werden. 

Ich tippte auf acht, Eva auf drei. Am Ende waren es zwei gesicherte im Vorbeifahren. Beide in der Nähe größerer Städte. Wie viele Elche uns gesehen haben, wissen wir nicht.

Während der gesamten Fährfahrt sitzen wir draußen am Heck des Schiffes und schauen auf das immer kleiner werdende Festland von Finnland. Es war eine tolle, erlebnisreiche Zeit in allen 4 Ländern.

Helsinki

Reisetipps und Sehenswürdigkeiten in Helsinki

Charlotte Helsinki am Dom
Charlotte Helsinki am Dom

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