Helsinki
Helsinki, die Hauptstadt Finnlands, wirkte auf uns eher verschlafen. Nach einer Nacht auf einem Parkplatz, in der Nähe des Fähranlegers, der Viking Line, sattelten wir die Räder und machten uns auf ins Stadtzentrum.
Charlotte (im Kindersitz platziert) sang laut vor Freude ihre Kinderlieder. Im Stadtzentrum angekommen, wirkte Helsinki erstaunlich ruhig. Dafür, dass wir direkt im Zentrum standen und zwei Kreuzfahrtschiffe vor Anker lagen, war nicht viel los.
Kein starker Autoverkehr. Keine vollen Gassen. An der Kathedrale mit der Statue von Zar Alexander II. im Vordergrund wirkte auch alles entspannt.
So fuhren wir kreuz und quer durch die Stadt. Leider ist Helsinki nicht ganz so fahrradfreundlich, wie seine skandinavischen Partnerhauptstädte, lässt sich aber dennoch sicher mit dem Fahrrad erkunden.
Auch fehlt es ein bisschen an Kinderspielplätzen. Nur in der Nähe des Parlaments fanden wir einen größeren Spielplatz, auf dem Charlotte dann länger rumtobte.
Das ist der Deal, wenn man mit einem 4jährigen Kind durch eine Stadt zieht. Sehenswürdigkeit – Spielplatz – Sehenswürdigkeit – kinderfreundliche Attraktion usw. Finnland war für uns ein etwas anderes Skandinavien.
Der Verkehr fühlte sich nicht mehr so entspannt an, wie noch in Schweden oder Norwegen. An mach Supermarktketten ging es für nordische Verhältnisse gestresster und hektischer zu, als bei den Nachbarn.
Worüber wir uns sehr freuten, war die finnische Freundlichkeit, die sich nicht durch übermäßiges Lächeln zeigt, dafür aber mehr in der Hilfsbereitschaft und dem netten kleinen Gespräch. Wie bei den beiden Nachbarn Schweden und Norwegen war es für viele Finnen kein Problem, in englische Konversation zu wechseln.
Auch brauchten wir das völlig überteuert gekaufte Thermacell Mückenschutzgerät, welches wir noch in Schweden für unglaubliche 50 € gekauft hatten, nach dem uns in Schwedisch Lappland die Mücken nachts in eine mörderische Auseinandersetzung verwickelt hatten, nicht.
Abgesehen davon, dass wir in Finnland das Gerät für die Hälfte bekommen hätten, fiel nicht eine einzige Mücke nachts über uns her, wie es die „Killer Mücken“ in Lappland taten. Nur auf einer Wanderung in den Wäldern Finnlands hieß es: Kompletten Mückenschutz überziehen und wenig stehen bleiben.
Mit einem weinenden Auge verlassen wir wenig später und nach gut 3 ½ Monaten Skandinavien. Als wir im April nach Schweden einfuhren, wetteten wir, wie viele Elche wir sehen werden.
Ich tippte auf acht, Eva auf drei. Am Ende waren es zwei gesicherte im Vorbeifahren. Beide in der Nähe größerer Städte. Wie viele Elche uns gesehen haben, wissen wir nicht.
Während der gesamten Fährfahrt sitzen wir draußen am Heck des Schiffes und schauen auf das immer kleiner werdende Festland von Finnland. Es war eine tolle, erlebnisreiche Zeit in allen 4 Ländern.