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Nach dem wir einige Tage in Paris auf dem Campingplatz verbracht hatten, starteten wir unter der Woche mit unserem Wohnmobil früh morgens um 6 Uhr in Richtung Vernon / Giverny. Wieso so früh? Weil unser Wohnmobil ein alter Stinker ist, der nur die schwarze Umweltplakette für Frankreich bekommen hat. Am Wochenende dürften wir damit im Jahr 2021 nach Paris einfahren. Unter der Woche galt die Umweltzone von 8 – 19 Uhr. Da sich der Campingplatz direkt in der Umweltzone befand, mussten wir uns also ranhalten, rechtzeitig aus Paris raus zu kommen.
Von Vernon geht es weiter nach Les Andelys, wo uns die alte Burge vom englische König Richard von Löwenherz erwarten. Weit oberhalb der Stadt, befindet sich das Chateau Gaillard, welches Löwenzahn hier im 10. Jahrhundert errichten lies.
Der Zahn der Zeit nagte auch an dieser über der Seine thronenden Burg, so das heute nur noch eine größere Ruine zu besichtigen ist, die aber dennoch nicht weniger spektakulär auf unsere Tochter wirkt. Wobei für Charlotte das Schönste in Les Andelys nicht die Burg und auch nicht die Altstadt waren, sondern der beheizte Pool auf dem Campingplatz. Stunden verbringen wir nach unseren Ausflügen in dem Pool, ohne dass unsere Lieblingstochter Kälte oder Ermüdungserscheinungen aufweist.
Umso länger wir in Frankreich verweilen, umso mehr verlieben wir uns in das Land der Baguettes, der guten Weine und der freundlichen Menschen. Für Camper ist es ein ideales Reiseziel. Überall finden wir gut ausgestattete Wohnmobilstellplätze oder Versorgungsstationen.
Die Menschen begegnen uns durchweg freundlich und zuvorkommend. Sicherlich auch, weil Charlotte die französische Begrüßung des „Bounjour“ gut beherrscht und voller Freude regelmäßig lautstark anwendet.
Insgesamt merken wir, dass Charlotte zunehmend entspannter gegenüber neuen Herausforderungen ist. Jedem der uns begegnet, lächelt sie zu. Auf den Wohnmobilstellplätzen grüßt sie jeden, gerne auch mehrfach am Tag oder in der Stunde.
Unterhalten wir uns mit anderen Reisenden, mischt sich unsere Tochter schnell ein, übernimmt die Gesprächsführung und erzählt von ihren Heldentaten, auf Kinderspielplätzen, bei Nachtwanderungen oder von Städteausflügen. Gerne alles in einem oder zwei Sätzen verschachtelt. Wir dienen als freundliche Dolmetscher.
Nach dem wir die Burg hinter uns gelassen haben, zieht es uns an die Küsten der Normandie. Ran an den Ärmelkanal. Hin zu den weißen Kreidefelsen von Étretat. Die Stadt Rouen lassen wir rechts liegen.
Auch in Étretat war Monte und sein Freund Gustave Courbet aktiv. Sie verhalfen der Küste und ins besondere dem Ort zu Weltruhm. Das kleine ehemalige Fischerdorf, das erstmals 1040 Erwähnung findet, ist vor allem für seine alten Austernbänke und den Klippe von Aval und Amont bekannt. Auf der Klippe von Amont, befindet sich die Kapelle Notre Dame. Es ist der Punkt für Fans von Sonnenuntergängen.
Ein weiteres Highlight im Ort ist das Fachwerkhaus Manoir de la Salamandre (Salamander-Herrenhaus), aus dem 14. Jahrhundert. Insgesamt zählt Ètretat zu den schönsten Dörfer Frankreichs.
Die 35 Kilometer lange Route von Etretat nach Le Havre ist eine Abwechslungsreiche und entspannte Strecke. Dabei führt uns unsere Streckenauswahl nicht entlang der Küste, sondern auf einer Landstraße durch das Landesinnere der Normandie. Wer Fahrräder dabei hat, kann auch auf dem Radweg der Vélomaritime, eine 42 Kilometer lange Radtour bis in die Hafenstadt Le Havre unternehmen. Die Schönheit der normannischen Küstenlandschaft läßt sich dabei vollkommens genießen. Mit einmaligen Ausblicken auf die Steilküste inklusive.
Die Stadt, welche im zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, wurde von dem Architekten Auguste Perret im Stil des strukturellen Klassizismus neu gestaltet. Seit dem Jahr 2005 gehörzt die Stadt am Ärmelkanal mit zum UNESCO Weltkulturerbe. Neben der gesamten Altstadt ist vor allem die Kirche St. Joseph mit ihrem 107 Meter hohen Kirchturm aus Beton, eines der Wahrzeichen der Stadt.
Ein weiteres Highlight ist die lange Strandpromenade, auf dem man gut radeln kann. Leider ist das Wetter bei unserem Besuch nicht das beste. So erkunden wir in Wetterfester Bekleidung die Stadt mit dem Fahrrad, bevor wir dann, ins 25 Kilometer entfernte Honfleur weitermachen.
Während unseres Roadtrips durch die Normandie, war Honfleur mit Abstand eines der spannendesten Highlights, die wir so nicht vorab auf dem Schirm hatten. Mit der Spiegelung der Altstadt am historischen Hafenbecken, war es einer der zauberhaftesten Fotospots während des Trips. Aber auch irgendwie ein Ort der Ruhe und inneren Einkehr, wenn man es denn schafft die schubweise durchgeleiteten Touristen Gruppe zu ignorieren.
Was hier allerdings für unsere Tochter der große Renner war, war das Karussells am Hafen. Allgemein gab es entlang der bisherigen Route in fast jeder Stadt ein Karussells. Dabei sind Karussells in Frankreich nicht nur eine beliebte Freizeitattraktionen, sondern auch ein fester Bestandteil der städtischen Kultur und Tradition. In nahezu jeder Stadt und jedem Dorf findet man diese bunten Fahrgeschäfte, die oft nostalgische Erinnerungen wecken und eine gewisse Magie ausstrahlen. Sie sind eng verbunden mit den sogenannten Goguettes , Vergnügungs- und Volksfesten, die sich in dieser Zeit etablierten.
Von Honfleur geht es dann weiter in die Universitätsstadt Caen.
Doch dann passiert es: Auf der Suche nach einem Wohnmobilstellplatz an der Atlantikküste fahren wir eine einsame Straße entlang. Kein Auto vor oder hinter uns. Nur für den Wohnmobilstellplatz sind wir kurz falsch abgebogen.
Um Weg zu sparen, stoppen wir, legen den Rückwärtsgang ein und setzen zurück. Ein Hupen, nicht von uns und dann ist es passiert: Nicht richtig in den Rückspiegel geschaut, blind zurückgesetzt, Ergebnis des Ganzen: Ein defektes Rücklicht und eine defekte Stoßstange.
Wir sind einem älteren Ehepaar drauf gefahren. Alle Beteiligten schauen sich ihre Autos an. Wir fragen über unsere Sprach App, ob es allen gut geht und keiner verletzt ist. Wir haben Glück im Unglück. Beim Unfallgegner ist nichts Sichtbares defekt, der Schaden liegt alleine bei uns.
Erstaunlich für uns ist, dass der Unfallgegner keine Polizei einschalten möchte und auch keine Versicherungsnummer tauschen will. Nichts sichtbar, für ihn ist das okay und der große Kratzer an der Stoßstange war bereits vorhanden. Ob es das so in Deutschland auch gegeben hätte?
So geht bei uns am nächsten Tag die Suche nach einer neuen Abdeckung für das Rücklicht los. Wir fahren alle Wohnmobilhändler in der Umgebung von Caen ab und werden wahrlich beim letzten Händlerfündig.
Genial ist auch, dass wir unser Ersatzteil zum Internetpreis erhalten. Somit hält sich auch der finanzielle Schaden bei uns erstmal in Grenzen.
Nachdem die Abdeckung verbaut ist, müssen wir erkennen, dass unser Bremslicht nicht mehr funktioniert. So geht die Suche nach einer Autowerkstatt am Freitagmittag los, die uns bei dem Problem helfen kann.
Die ersten Autowerkstätten haben keine Zeit, machen gleich Mittagspause oder haben erst in zwei Wochen einen Termin frei. Doch wir sollten auch hier mal wieder Glück haben.
Bei Jumbo Automobil, einer freien Werkstatt am Rande von Caen, werden sofort zwei Mechaniker abgezogen um uns zu helfen. Und siehe da, nach dem Wechsel einer Birne und dem Check einiger Kabel funktioniert auch unser Rücklicht wieder.
Und was sollen wir sagen: 15,- € dürften wir für die schnelle Hilfe bezahlen. Gerne doch und noch mal ein herzliches „Merci!“
In der Universitätsstadt Caen legen wir einen weiteren Stopp ein. Der Ort ist zugleich die Hauptstadt des Departements Calvados. Mit etwa 110.000 Einwohnern bietet Caen eine Mischung aus historischer Bedeutung und modernem Leben. Für das lebhafte sorgen die zahlreichen Studenten in der Stadt. Im 11. Jahrhundert erbaute Wilhelm dem Eroberer das Château de Caen. Das Schloss ist eine der größten Festungsanlagen in Frankreich und diente als Residenz der Herzöge von Normandie. Heute ist hier das Musée des Beaux-Arts untergebracht.
Ein weiterer beeindruckender Bau ist die St-Étienne de Caen (L’Abbaye-aux-Hommes), die ebenfalls von Wilhelm dem Eroberer gegründet wurde. Die beeindruckende romanische Architektur der Abtei bietet zahlreiche spannende Fotomotive. Für unsere Tochter sind natürlich die beiden Karussells am Platz Pierre Bouchard und im Parc de la Colline aux Oiseaux von größerem Interesse, als irgendwelche alten Kirchen oder Abteis. Vorteil ist für uns, das wir beides gut kombinieren können und jeder von uns, so auf seine kosten kommt.
Im Zweiten Weltkrieg spielt die Stadt eine zentrale Rolle bei der Schlacht um Caen, die von Juni bis August 1944 stattfand. Diese Schlacht war Teil der größeren Operation Overlord, die mit der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 begann. Die Stadt war ein strategisch wichtiger Knotenpunkt, da sie zwischen der Orne und dem Schifffahrtskanal von Caen lag, was sie zu einem entscheidenden Ziel für die Alliierten machte, um die deutschen Streitkräfte zurückzudrängen und eine sichere Nachschubroute zu etablieren.
Ein Stellplatz für Wohnmobile befindet sich am Ortsrand. Von hieraus kann man bequem mit dem Fahrrad auf einem gut ausgebauten Radweg bis ins Stadtzentrum radeln. Entlang der normanischen Küste geht es dann weiter in Richtung Bayeux.
Auch in Bayeux hinterlies Wilhelm der Eroberer seine Spuren. Hier insbesondere auf einem über 1000 Jahre alten Wandteppich, welche im Musée de la Tapisserie de Bayeux ausgestellt ist.
Um die Geschichte und die Bilder darauf zu verstehen, bekommt man einen Audio Guide, er einem die Abläufe und Darstellung erzählt.
ACHTUNG, Tipp für Eltern: Unterteilt ist der Teppich für den Audio Guide in 52 Teile. Bis zum Teil 46 können kleine Kinder, dem Audio Guide, welcher in Form eines Telefons ist, mit hören. Ab Teil 47 wird es recht Blutrünstig. Ab Teil 47 sollte man dem Kind wohl eher, die Bilder selber Kindgerecht erläutern oder fröhlich überspringen. Die weiteren Higlights sind die Kathedrale Notre-Dame und die historische Altstadt.
Für alle die sich mit der Geschichte Europas während des zweiten Weltkriegs befassen sind die nahgelegene Landungsstrände der Normandie, wie den Utah Beach oder der Omaha Beach von interesse. Während der Operation Overlord vom 6. Juni 1944 landeten an der Küste der Normandie tausende Allierte Soldaten an. Auch dies ein Punkt der Kindern, teil schwer zu vermitteln ist. Zumindest ging es uns so, da uns die Geschichte bei Betrachtung der Landungsstrände, selber sehr bewegte. Wie schon bei unsere, Besuch von Danzig vor ein paar Monaten. An diesen Stränden anzulanden war ein reines Himmelfahrtskommando. Alleine innerhalb der ersten 24 Stunden des D-Days kammen zwischen 4400 bis 6000 Soldaten der Allierten ums Leben. Auf deutscher Seite waren es 4000 bis 9000 Soldaten.
Insgesamt gab es fünf Landungsstrände:
Im Verlauf der Operation entstand der v. Der Hafen war eine bemerkenswerte Ingenieursleistung. All der Hafen Fertig gestellt wurde, landeten hier um die 20.000 Soldaten pro Tag an. Die Überreste dieses gigantischen Baus, sind heute noch vor der Küste zu sehen.
Das wirklich wahre Highlight auf diesem Normandie Roadtrip kommt allerdings zum Schluss. Die Kloster Insel und UNESCO Weltkulturerbe Le Mont Saint Michel. Dieser Klosterberg zählt ohne Zweifel zu den Top Ten Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Bei 3,5 Millionen Besuchern pro Jahr, gibt es in der unmittelbaren Umgebung alles, was das Touristenherz so braucht. Es gibt einen überteuerten Wohnmobilstellplatz rund 20 Fußminuten entfernt Le Mont Saint-Michel. Es gibt Hotels, Campingplätze und weitere Stellplätze in unmittelbarer Umgebung. Auf 30 Einwohner kommen pro Tag rund 16.000 Besucher. Un dennoch war für uns Saint-Michel eine der Sehenswürdigkeiten auf unserer Normandie Rundreise.
Die Ursprünge des Mont Saint-Michel reichen bis ins Jahr 708 n. Chr. zurück, als der Erzengel Michael dem Bischof Aubert von Avranches erschien und ihm befahl, eine Kirche auf der Insel zu errichten. Im Jahre 1022 begann man dan mit dem Bau der Benediktinerabtei, der bis ins 16. Jahrhundert andauern sollte.
In vielen Reiseführer steht, das man unbedingt auf Le Mont-Saint-Michel das „Omelette de la mère Poulard“ probieren müsse. Angeboten wird dieses Omelette im La Mère Poulard und kostet dort sage und schreibe 30,- €. Und das wundervolle dabei, es bleibt ein Omelette, das mit dem Schneebesen geschlagen wird. Für uns eine echte Touristenabzocke. Aber wer es braucht!
Le Mont Saint-Michel ist bekannt für seine beeindruckenden Gezeiten (Tidenhub), die zu den stärksten in der Welt gehören. Die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut können hier extrem sein, mit Höhen von bis zu 14 Metern bei Hochwasser. Diese Gezeiten sind nicht nur ein spektakuläres Naturschauspiel, sondern auch entscheidend für die Umgebung und die Zugänglichkeit der Insel. Diese extremen Unterschiede machen den Le Mont-Saint-Michel zu einem faszinierenden Ort für Fotografen.
Von hier heißt es nun Abschied von der Normandie zu nehmen und weiter in die Bretagne nach Saint-Malo zu fahren.
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Dieser Wohnmobil-Tourguide ist der ideale Begleiter, um die schönsten Regionen und Orte der Normandie zu erkunden. Zehn detaillierte Routenbeschreibungen - über 300 Camping- und Stellplatzbeschreibungen, Park- und Picknickplätze inkl. GPS-Daten und Anfahrt - über 30 Seiten Routenatlas - landschaftliche Höhepunkte, sehenswerte Städte, charmante Dörfer und kilometerlange Strände - wertvolle Tipps für Restaurantbesuche und den Kauf lokaler Produkte.
Die Normandie verfügt über eine Vielzahl von Campingplätzen, die einen Normandie Urlaub zu einem wahren Erlebnis machen.
5 Responses
Ein cooler Roadtrip, den ihr da gemacht habt! Meine Tochter war auch mir dem Camper in Frankreich unterwegs, allerdings südlicher als ihr, und total begeistert.
Liebe Grüße,
Sanne
Wir lieben die Normandie und waren schon ein paar Mal dort. Zuletzt haben wir im Oktober einen Roadtrip von Paris bis nach Cherbourg und entlang der Cotentin-Küste gemacht. Die Ecke solltet ihr auch nochmal besuchen, denn die fehlt euch ja scheinbar noch. VlG, Nadine
Hallo Nadine
Danke für den Tipp. Ist vermerkt für den nächsten Roadtrip in die Normandie.
Mike
Ich mag die Normandie als Reiseziel sehr, so viele spannende Sehenswürdigkeiten und dazu Strand und Meer. Giverny steht immer noch auf meiner Todoliste – beim nächsten Mal klappt‘s hoffentlich!
Danke für die vielen Tipps. ☺️👍 Ich habe mir den Beitrag gleich mal abgespeichert.