Der Familien Reiseblog
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Beim Gedanken an Schweden tauchen in unseren Köpfen sofort phantastische Bilder auf. Rote Dalapferdchen, schnuckelige Cafe`s mit duftenden Zimtschnecken, lange, laue Sommerabende am See, endlose Ruhe im Wald.
Für uns die Definition von erholsamen Campingurlaub. Auf unserer einjährigen Elternzeitreise haben wir viele Wochen in Schweden ohne Zeitdruck erleben dürfen.
Nun stellt sich die Frage: schaffen wir auch Roadtrip in drei Wochen, inkulsive Anreise aus dem südlichsten Teil Deutschland? Bleibt da noch Zeit zum Entspannen und Eintauchen in dieses Lebensgefühl oder nur der Zeitstress?!
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Für die Anreise aus Süddeutschland lassen wir uns drei Tage Zeit, auch um diese mit Besuchen bei der Familie zu verknüpfen.
Das macht es zum einen für unsere Tochter entspannter, da sie ihre Großeltern besuchen kann und zum anderen ist es für uns eine Einstimmung auf die Entschleunigung auf dem Roadtrip, die wir uns in Schweden erhoffen.
Ruhe und Gelassenheit, fahren bei uns sowieso immer mit, schließlich ist unser Wumeli eine alte Dame oder ein Herr mit Baujahr 2001.
Die Fähre verlässt Rostock morgens um 07:30h. Deshalb haben wir es so geplant dass wir am Vorabend den Nachtparkplatz am Überseehafen beziehen. 4,- € kostet dieser für 24h. Mit uns, zahlreiche weitere Reisenden.
Am Morgen flitze ich in aller Früh zum Kassenautomat um den Parkschein zu lösen. Also an den einen, den es hier gibt. Vor mir ein Schwede. Dieser versucht mit seiner Kreditkarte die Gebühr von 3,50 € über den Kassenautomat zu bezahlen. Vergebens. Also wurde der „Hilfeknopf“ gedrückt.
Eine tiefe männliche Stimme erklingt, welche die typische heimische Servicefreundlichket bereits in den ersten beiden Wörtern zum Ausdruck bringt.
Schwede: „I have a Problem with the payment.“
Service Mitarbeiter: „Ich spreche nur Deutsch.“
Schwede: „You speak englisch?“
Service Mitarbeiter: „Ich spreche nur Deutsch, kein Englisch“
Schwede: „I can not pay here with my Creditcard.“
Service Mitarbeiter: „Sie müssen auf Parkdeck 2 und dort am Kassenautomat bezahlen.“
Tja, und da standen wir auch schon, in Erwartung, das Hilfe durch den Lautsprecher kommen möge.
Nett und etwas beschämt für unsere Servicewüste, erklärte ich dem Mitarbeiter, dass ich dies hier regeln werde und übernehme die Gebühr für den Schweden.
Der Check In auf der Fähre verläuft dann ebenso schleppend, wie die Hilfe am Service Telefon. Endlich auf dem Schiff angelangt beziehen wir unsere Ruhesessel und schauen uns etwas um.
Nach 5 Stunden ruhiger Überfahrt und weiteren anderthalb Stunden Anreise zum Campingplatz in Löderup checken wir dort in weniger als einer Minute ein. Der Stellplatz ist vorab bezahlt, Storm ist inklusive, hier die Duschhäuser, habt eine schöne Zeit – fertig! Und nun geht die Entschleunigung los!
Der perfekte Roadtrip. Roadtrip mit Kind, Roadtrip durch Südschweden, Roadtrip Schweden, Roadtrip, Skandinavien, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip, Roadtrip
Am nächsten Tag schnappen wir voller Vorfreude unsere Fahrräder und radeln ins 20 Kilometer entfernte Ystad. Zum Glück können wir einen Großteil des Weges auf dem Sydkustleden Radweg zurücklegen.
Doch selbst auf der Nebenstrasse lässt es sich sicher radeln. Die Schweden sind äusserst rücksichtvolle Fahrer. Was wir ein bisschen unterschätzen ist der Wind. Also zumindest auf dem Rückweg, wo er uns natürlich direkt ins Gesicht bläst.
Ystad an sich ist eine kleine Küstenstadt in der Provinz Skåne. Bekannt ist sie vor allem durch die Krimireihe um Kommissar Kurt Wallander.
Aber auch und das wissen die Wenigsten, durch das Pilgrändhuset. Dem ältesten Fachwerkhaus Schweden`s, aus dem Jahre 1480.
Insgesamt besticht Ystad durch seine mittelalterliche Architektur und die charmanten Kopfsteinpflasterstraßen.
Bei einer kleinen Fika, der schwedischen Kaffeepause mit Kuchen und Kaffee, genießen wir den Flair der Stadt. Ehrlich wir hatten fast vergessen wie lecker schwedisches Gebäck schmeckt!
Kein Wunder das die „Fika“ hier Kultstatus hat und zu jeder Zeit eingelegt werden kann und sollte.
Die Radtour führt uns vom Camping Platz in Löderup überwiegend, auf dem sehr gut ausgeschilderten Sydkustleden Radwanderweg bis Ystad.
Die ersten 6 Kilometer geht es durch Felder, vorbei an kleineren Bauernhöfen und einigen Buitken, die allerlei regionale Dinge anbieten, wie Keramik oder Bekleidung aus Alpakawolle.
Die letzten 8 Kilometer geht es dann neben der Hauptstraße, auf einem Radweg bis Ystad. Wer die Tour mit Kindern macht, sollte bedenken, das man hier an der Küste unterwegs ist. Mit Gegenwind ist also zu rechnen.
Abhilfe kann hier das Abschleppseil von TOW WHEE oder das Einhängesystem von Follow me bieten. Beides von uns getestete System, die wir wärmstens Empfehlen können.
Länge: 24,6 Kilometer (einfach)
Zeit: ab 2 h, je nach Wind und Kind
Spaziergang Ystad
Nicht weit vom Campingplatz entfernt befindet sich ein Ort für Geschichtsfans. Ales stenar oder Ales Stenar, wie man es auf deutsch nennt, ist eine der größten Schiffssetzungen in Skandinavien.
Schiffssetzungen markieren in der Regel alte Grabstätten. Ales Stenar wird auf das Jahr 600 n. Chr. datiert. Der Eintritt in die Anlage ist kostenfrei.
Diese Radtour starten wir, wie die nach Ystad, vom Campingplatz in Löderups strandbads camping. Auch hier folgen wir erst ein Stück dem Sydkustleden Radwanderweg. Bei Peppinge fahren wir dann Richtung Kåseberga geradeaus.
Auch auf diesem kurzen Abschnitt, umgehen wir die Hauptstraße, wodurch wir in etwa 3 Kilometer mehr fahren, dafür aber ruhiger und vor allem kindgerechter. Unsere Fahrräder parken wir direkt am Hafen von Kåseberga. Bis zu den Steinen sind es dann nur noch gute 600m – ein kleines Stück bergauf.
Das Abschleppseil von TOW WHEE oder das Einhängesystem von Follow me bleibt eine empfehlenswerte Unterstützung, für eine familiengerechte Tour.
Länge: 17,8 Kilometer (Hin/Rückfahrt)
Zeit: 1 h
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Nachdem wir ein paar wirklich entspannte Tage in Löderup zum Ankommen genossen haben, führt unser Weg weiter entlang der Ostsee Richtung Norden. Unser Ziel ist der Ort Kivik am Nationalpark Stenshuvud.
Vorher legen wir allerdings einen kleinen Stop am wohl schönsten Sandstrand Schweden`s ein – Sandhammaren. Der Strand ist bereits mehrfach zum Schönsten des Landes gewählt worden. Nicht zu letzt wegen seinem feinen, weißen Sand, der uns an die Strände in Thailand erinnert.
Doch eigentlich ist er noch schöner! Er ist wie auch schon in Löderup naturbelassen und ohne Sonnenliegen.
Unser nächster Stopp ist die malerische Gemeinde Kivik in der Provinz Skåne. Auf den ersten Blick wirkt der Ort recht unscheinbar. Gemütliche kleine Gassen, mit gepflegten Häusern und einem kleinen Yachthafen der zum Verweilen einlädt. Eine Handvoll Buden bietet Eis und andere kleine Leckereien wie Dönner oder asiatisches an.
Es gibt einen Fisch Imbiss und einen mit anderen lokalen Produkten und Souveniers. Natürlich fehlt auch ein gepflegter Abenteuerspielplatz nicht und daneben ein Fitnessparcour für Erwachsene.
Kivik ist zudem ein schwedisches Apfelanbaugebiet und bekannt ist hier die Kiviks Musteri. Dabei handelt es sich um eine traditionsreiche Apfelplantage und Kelterei, mit langer Tradition.
Am Rande des Ortes befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit – das Kiviksgraven. Eine Königsgrabstätte, die auf etwa 1400 v. Chr. datiert wird.
Genau dort auf dem Parkplatz vor dem Königsgrab finden wir einen Schlafplatz für die Nacht, mit 8 weiteren Campingfreunden. Von hier starten wir am nächsten Tag unseren kleinen Ausflug in den Stenshuvud Nationalpark.
Der Nationalpark Stenshuvud Schutzgebiet an der südöstlichen Küste von Schweden, in der Provinz Skåne. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 400 Hektar und bietet zahlreiche kleinere und größe Wanderungen.
Nachdem wir bei Stinas Café, an der Kivik Musteri, unsere tägliche Fika vollzogen und der goldige Nachwuchs auf der Riesenschaukel auf und ab schwang, unternahmen wir hier noch eine kurze Wanderung auf den Stenshuvud-Hügel.
Zurück von dem Ausflug kauften wir noch im Kivik Shop ein paar Apfelsäfte zur Erinnerung, bevor es dann weiter Richtung Olofström gehen sollte.
Wir starten unsere kleine Wanderung an Stinas Café bei der Kivik Musteri. Von hier aus geht es durch einen dichten Wald. Immer in der Tasche, eine spannende Geschichte für unsere Tochter. Eine sogenannte „Motivationsgeschichte“.
Nach gut 30 min, stehen wir auch schon auf dem Gipfel und genießen den Ausblick.
Auf dem Weg zurück folgen wir der roten Markierung. Schon bald stehen wir auf einen fantastischen Hochplateau.
Insgesamt eine schnelle und einfache Runde, die leider nicht kinderwagentauglich ist.
Länge: 5 Kilometer
Zeit: 2 h
Höhenmeter: 139 hm
Von Kivik geht es weiter ins Naturschutzgebietes Olofströms. Genauer genommen zum Halens Camping och Stugby. Es war der zweite und auch letzte Platz, den wir von Deutschland aus vorreserviert hatten. Vier Nächte sind hier eingeplant.
Am See entspannen wir einfach nur. Machen eine Radtour um den See, leihen uns am nächsten Tag ein Kanu aus, um den riesigen und verwinkelten Halensee zu erkunden und bummeln ein bisschen in den unscheinbaren Ort, der nicht viel hergibt.
Beim paddeln auf dem See merken wir erst, das man hier auch mehrere Tage per Boot verbringen kann. Die Kanu Verleih Station bietet dafür alles an, inkl. Karte mit den Übernachtungsmöglichkeiten am See.
Wir treffen auf andere Camper Freunde und schalten hier entgültig auf die nordische Entspanntheit, während unseres Roadtrips und hoffentlich auch darüber hinaus.
Kleine Wanderung am Halen See auf den Nachmittag. Die Tour eignet sich auch sehr gut zum joggen.
Länge: 5,1 Kilometer
Zeit: 1 h
Höhenmeter: 111 hm
Die Radtour führt uns direkt vom Campingplatz einmal um den See. Es gibt dabei keinen reinen Radweg. Man fährt auf sehr ruhigen und wenig befahrenden Straßen bzw Forststraßen.
Die Rundtour beinhaltet schon einige kleinere Anstiege. Für Kinderwägen wäre sie auch geeignet.
Das Abschleppseil von TOW WHEE oder das Einhängesystem von Follow me bleibt eine empfehlenswerte Unterstützung, für eine familiengerechte Tour.
Länge: 19,3 Kilometer
Zeit: 2 h
Höhenmeter: 276 hm
Der Reiseführer schreibt, das Karlskrona`s Stadtzentrum zu den UNESCO-Weltkulturerben gehört. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Leider regnet es in Strömen bei unserer Ankunft.
Auf dem Wohnmobilstellplatz direkt am Hafen, sind zwar einige Plätze scheinbar frei, bedauerlicherweise aber alle und damit meinen wir wirklich alle, vorgebucht. Ein Blick in park4night, verrät uns einen Stellplatz wenige Kilometer weiter.
Dort angelangt regnet es ordentlich weiter. Die Wetter-App gibt für diesen Tag keine Besserung bekannt. Und so entscheiden wir uns kurzerhand, das wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen. Schließlich ist für den Folgetag eine deutliche Wetterbesserung mit Sonnenschein und 24 Grad in Aussicht.
Wir spielen Mensch ärger Dich nicht. Wobei das mit dem nicht ärgern unserer Tochter noch schwer zu fallen scheint. Nebenbei reserviere ich auf den schöneren Wohnmobilstellplatz, welcher sich näherer am Stadtzentrum und dem Marinemuseum befindet, einen Stellplatz für tags darauf.
Am nächsten Morgen ziehen wir erst mal auf den anderen Stellplatz um, packen unsere Sachen und erkunden Karlskrona. Was genau das Stadtzentrum zum UNESCO-Weltkulturerbe macht, erschließt sich uns nicht auf den ersten Blick. Dafür ist der zweite dann um so erhellender. Es ist die gut erhaltenen barocken Altstadt.
Der Reiseführer verrät auch, das es im Marine Museum nicht nur Schiffe und ein U-Boot zusehen gibt, sondern auch ein Wrack. Dazu führt, laut Reiseführer, ein Gang unter Wasser. Durch Luken lässt sich das Wrack dann wohl bewundern.
Gesagt getan, stampfen wir am Nachmittag nach unserer kleinen Fika Pause am Wumeli, zum Marine Museum. Bewundern das riesige U-Boot, erfahren was zur maritimen Geschichte, um dann den Gang zum Wrack zunehmen.
Ein bisschen, aber wirklich nur ein bisschen enttäuscht, stehen wir dann vor den Luken und sehen nichts, außer hellgrünem Wasser. Das Wrack lässt sich nicht einmal erahnen.
Dennoch hat sich der Besuch für uns und vor allem für unsere Tochter tatsächlich gelohnt. Bei Sonnenschein lassen wir den Abend vor dem Wohnmobil ausklingen. Erfreut darüber, das wir uns die Zeit genommen haben, Karlskrona für uns zu erkunden und nicht dem schlechten Wetter vom Vortag entflohen sind.
Sich auf einem Roadtrip Zeit zu nehmen, flexibel zu sein und nicht jeden Tag woanders zu verbringen, das ist unsere Entschleunigung vom arbeitsrreichen Alltag daheim.
Früh am morgen starten wir von Karlskrona Richtung Vimmerby, dem Geburtsort von Astrid Lindgren. Rund 230 Kilometer und 2 1/2 Stunden Fahrt liegen vor uns.
Um unsere Tochter bei Laune zu halten, laden wir ihr als erstes ein neues Hörbuch aufs Tablett. Bibi und Tina, wünscht sich da die Pferdefreundin. Nicht ganz das, was Astrid Lindgren geschrieben hat.
Um unterwegs die Stimmung noch mehr zu verbessern, haben wir eine Überraschung. Den Grönåsens Älgpark.
Einen Elch aus nächster Nähe zusehen, blieb uns auf unseren Roadtrips bisher immer verwehrt. Wenn man mit 60 – 80 km/h durch die Wälder tuckert, dann sieht man diese Riesen eher selten.
Aber nun können wir die mächtigen Tiere aus nächster Nähe bewundern. Wobei unsere Tochter erstmal mehr Gefallen an den Hühnern oder dem Hängebauchschwein findet.
Wir schlendern entlang des weitläufigen Geheges und finden so manchen Elch erst beim zweiten Blick. So gut können sie sich zwischen den Bäumen verstecken. Kaum zu erkennen, wenn sie im dichten Wald liegen.
Und dann erreichen wir das Hauptziel dieser Reise – Vimmerby. Vor gut zwei Jahren waren wir schon einmal hier. Damals auf unserer einjährigen Elternzeit Reise. Doch damals war es Mitte Mai und die Astrid Lindgren Värld noch geschlossen.
Doch nun stehen wir hier. Ein Traum der Eltern und der Tochter wird wahr! Einmal bei Pippi Langstrumpf vorbeischauen. Vorab hatten wir geschaut, wo wir am besten übernachten sollten.
Direkt vor der Astrid Lindgren Värld gibt es einen überteuerten Wohnmobil Stellplatz mit 6 WC`s und Duschen für bis zu 300 Camper. Markise ausfahren untersagt = 500 SEK bitte!
Wir entschlossen uns, rund 20 Radminuten außerhalb von Vimmerby auf dem Camping Kröngarden, direkt am See, unser Lager aufzuschlagen. Hier findet man alles, was das einfache Camperherz so benötigt. Es reicht wenn man den Platz drei bis vier Tage im vorraus bucht. Zumindest klappt dies bei uns sehr gut.
Am nächsten Tag ging es dann in die Astrid Lindgren Värld. Einen Freizeitpark, ohne teure Fahrgeschäfte, mit Grillplätzen und reichlich spannenden Vorstellung rund um alle Figuren von Astrid Lindgren.
Und das Tolle ist, dass man an allen Vorstellungsorten direkt mit den Schauspielern in Kontakt kommen und in den Spielstätten toben kann. Was für ein unvergesslicher Tag für alle Beteiligen!
Auch wenn die Astrid Lindgren Värld sehr kommerziell ist, lohnt es sich dennoch. Und im übrigen gilt im gesamten Park: „No Cash – Card only!“
Nachdem wir einen ganzen Tag in der Astrid Lindgren Värld verbrachten und am Abend im See badeten, besuchten wir am darauffolgenden Tag das Astrid Lindgren Museum, auf dem sich das Elternhaus von Astrid Lindgren befindet. Da dieses immer noch in Familienbesitz ist und bewohnt wird, sind die Besuchszeiten hier begrenzt.
Das Museum an sich hat jedoch länger offen. Auch dieses sollte man unbedingt gesehen haben, gibt es doch einen packenden Einblick in das Leben von Astrid Lindgren. Von den schwierigen Zeiten der Jugend bis zum hohen Engagement für die Rechte von Kindern und Frauen. Was für eine beeindruckende Persönlichkeit!
Erst die Astrid Lindgren Värld mit Museum, dann darf auch ein Besuch des rund 30 Kilometer entfernte Katthult nicht fehlen.
Wobei Katthult nur der fiktive Name des kleinen Bauernhofes von Michel aus Lönneberga (im Schwedischen: Emil i Lönneberga) ist. Der eigentliche Ort heißt Gibberyds Gård.
Hier an dem Drehort des 1971 veröffentlichen Films, wurde unser heutiges Bild von Schweden gezeichnet.
Der damalige Bauernhof wurde ausgewählt, weil er einen typischer Hof der Region Småland darstellt. Nach den Dreharbeiten dachten die damaligen Besitzer noch, das nun etwas Ruhe hier einkehren würde. Doch weit gefehlt. Jahr für Jahr strömten mehr Touristen zum Hof.
Der noch heute im Familienbesitz befindliche Hof, wurde zum Museum um funktioniert.
Von Katthult aus, fahren wir in die charmante Kleinstadt Eskjö. Die Altstadt von Eksjö, oft als „Trästaden“ bezeichnet, ist bekannt für seine gut erhaltenen Holzhäuser, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen.
Die Stadt wurde im 14. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Eksjö erhielt 1403 Stadtrechte, was sie zu einem wichtigen Handels- und Verwaltungszentrum machte.
Eskjö liegt direkt an einem See, an dem sich auch ein Campingplatz befindet. Leider war dieser voll belegt, so das wir auf den Wohnmobilstellplatz, auswichen.
Diesen sollte man am besten auch einen Tag vorher buchen, damit man in der Saison auch wirklich einen Platz ergattert. Wir haben den letzten Freien gerade noch online buchen können
Die Reise nähert sich dem Ende. Noch wenige Tage, bis die Fähre mit uns von Trelleborg nach Rostock wieder ablegt.
Diese letzten Tage wollen wir nicht durch Städte spazieren, sondern an einen See zum Baden. Und so fahren wir 160 Kilometer von Eksjö in den Geburtsort von IKEA, nach Älmhult.
Auch hier waren wir bereits vor zwei Jahren während unserer Elternzeit Reise. Demzufolge kennen wir den Ort, nicht aber den See.
Den First Camp Campingplatz haben wir bereits vor drei Tagen gebucht. Und der Platz hält fast, was er verspricht. Die Lage ist für uns ideal. Kaum angekommen, schnappen wir uns die Badebekleidung und springen in den See.
Allen voran unsere Tochter, die, ausgestattet mit Taucherbrille, sich mehr unter Wasser als über Wasser befindet. Mit einem lauten „Juch Hu“ springt sie immer wieder ins kühle Nass.
Einen letzten Zwischenstopp machen wir in der Universitätsstadt Lund, bevor wir am Abend weiter in Richtung Trellborg fahren.
Lund ist eine der ältesten Städte Schwedens, die im 10. Jahrhundert gegründet wurde. Im Mittelalter war Lund ein bedeutendes religiöses Zentrum. Aus dieser Zeit stammt auch der Dom zu Lund.
Für unsere Tochter nicht unbedingt das ersehnte und von uns versprochene Highlight. Wesentlich faszinierender ist da die astronomische Uhr, die sich rechter Hand des Dom Haupteingang`s befindet.
Die astronomische Uhr ist einer der wenigen erhaltenen Uhren aus dem Mittelalter und ein Meisterwerk ihrer Zeit.
Nach einer Fika Pause mit Zimtschnecke und Kaffee, für den Nachwuchs auch ein Eis, bummeln wir weiter durch diese charmante Stadt. Wir genießen die Entspanntheit und Freundlichkeit der Schweden, bevor es dann zum Nachtquartier am Fährhafen in Trelleborg geht.
Wir kommen weit aus dem Süden von Deutschland. Für die Anreise bis zum Fährhafen in Rostock und auch für die Heimreise haben wir uns jeweils 2 – 3 Tage Zeit gelassen.
Für uns war der Vorteil, dass wir unsere Familien unterwegs besuchen konnten. Gerade für unsere Tochter war dies angenehmer, als 10 Stunden im Wohnmobil sitzen zu müssen.
Da hätten wir trotz aller Erfahrung ein schwer zu begeisterndes Kind im Wumeli gehabt. Nehmt Euch also Zeit für die Anreise. Baut Stopps unterwegs ein, um das Kind auch spielen zu lassen.
Ihr erleichtert euch den Einstieg und den Abschluss der Reise.
Wir hatten nur den Löderups Strandbads Camping und den Halens Camping och Stugby bei Olofström vorgebucht. Den ersten für drei Nächte zum Ankommen und um Ystad entspannt mit Fahrrad zu erkunden. Den zweiten, 4 Nächte fürs Naturerlebnis mit Radeln, Kanu und baden.
Die Stellplätze in Karlskrona oder Eksjö konnten wir spontan oder mit 24h Vorlaufszeit buchen. Den Campingplatz Camping Kröngarden, bei Vimmerby haben wir 4 Tage im voraus gebucht.
Lasst Euch treiben und bleibt spontan. Reist nicht jeden Tag in einen anderen Ort. Nehmt Euch die Zeit, die Entspanntheit der Schweden aufzusaugen. Das tut nicht nur euch gut, sondern vor allem auch dem Nachwuchs
Leider gibt es keine „Gut-Wetter-Garantie“ auf solch einem Roadtrip und schon gar nicht im Norden von Europa. Man muss hier auf alles gefasst sein.
Bei Karlskrona hatten wir am Anreisetag Regen, Regen und nochmals Regen. Herausfahren und Karlskrona nicht zu besuchen, wollten wir nicht.
So machten wir es uns im Wumeli bequem, spielten Uno und Mensch Ärger Dich nicht und schauten einen Film.
Kurzum baut euch einen zeitlichen Puffer mit ein, wenn ihr solch einen Roadtrip machen wollt. Bleibt flexibel, auch in puncto Routenplanung. Es wäre doch schade, sich geplante Highlight nicht anzuschauen, weil der Reisezeitplan nicht auf Schlechtwetter eingestellt ist.
Eine Antwort
Hallo Mike,
dein Artikel hat viele Erinnerungen geweckt. Vor gefühlt 100 Jahren war ich auf Schüleraustausch in Eskjö und vor nicht ganz 100 Jahren waren wir mit unseren Töchtern ab München ungefähr auf eurer Route unterwegs – Höhepunkt natürlich auch Vimmerby und die Astrid-Lindgren-Welt. Unsere Jüngste durfte mit Pippi persönlich rund um die Villa Kunterbunt hüpfen … das wird sie nie in ihrem Leben vergessen!
Vielen Dank fürs Auffrischen der Erinnerungen!
Liebe Grüße
Elke