Slow Travel ist zurzeit in aller Munde. Es wird als etwas Neues hervorgehoben und ist doch eigentlich was Uraltes, was jeder Reisende eigentlich immer machen sollte. Dem Stress, der Hektik und dem Alltag daheim entfliehen.

Viele Blogger, Urlauber und Fernwehliebhaber, sind viel zu sehr damit beschäftigt, schnell ans Ziel zu kommen, um ein Häkchen mehr auf der Landkarte machen zu können. Der Blick auf die Welt vor den eigen Füßen, wird durch eine Fotolinse geworfen. Tolle Bilder, gleich im Social Media gepostet und dafür zahlreiche Likes kassiert, das ist viel zu oft heute Realität. Höher, schneller, Verrückter, Ungewöhnlicher, Einmaliger. Alles dafür, unseren virtuellen Status zu verbessern, um Anerkennung von Unbekannten zu erhalten.

Zu Hause angekommen haben wir dann 1 TB Foto- und Filmmaterial, aus 2 Wochen Urlaub, mit drei Hauptstädten, 40 Touristen Attraktionen und 25 Dingen, welche man vor Ort unbedingt gemacht haben musste. Die Aufarbeitung des Materials dauert Wochen bis Monate und endet meist nach kurzer Zeit, weil keine Zeit da ist.

Das Motto „Qualität statt Quantität“

Was ist nun der Unterschied? Beim Slow Travel liegt der Schwerpunkt eher fernab aller All-inklusive-Leistungen zu reisen. Es geht vor allem um die Entschleunigung vom Alltag. Das bewusste Erleben und Genießen von Fremden, unbekannten Orten. Ob die Ruhe an einem Bergsee, das Mittagessen mit regionaler Küche oder das Beobachten von Einheimischen an Kulturellen Orten, das ist es, was Slow Travel ausmacht. Das Bewusste Wahrnehmen.

Slow Travel dient dazu, das eigenen Bewusstsein für das Fremde zu schärfen. Es geht darum sich Zeit zu nehmen, für die Orte, welche bereist werden. Ob nun in Bagan beim Tempelbesuch, auf Phuket am Strand oder auf einer Wanderung im bayerischen Oberland. Lieber einen Ort intensiv, als sieben Orte an einem Tag mit Hektik.

Strand auf Phuket
Strand auf Phuket

Wie reisen

Das Flugzeug bringt uns auf Inlandsflügen schnell von einem an den anderen Ort. Meist sitzt man dann mit anderen Touristen dicht, an dicht im Flieger. Wieso nicht mal den Zug nehmen? Wer einmal in Thailand, Indien oder auch in Rumänien den Zug genommen hat, der kann Land und Leute hautnah erleben und vielleicht neue Kontakte knüpfen.

Nehmt Euch ein Fahrrad, um Orte zu erkunden. Es ist nicht nur Umweltfreundlicher, sondern auch Erlebnisreicherer. Gerüche, Düfte, Menschen und Natur werden intensiver aufgenommen. Es entschleunigt zu dem. Es geht insgesamt aber nicht darum, welches Transportmittel gewählt wird, sondern um die Verbindung zum Lokalen Alltag vor Ort.

Lofoten
Lofoten

 

Sehenswürdigkeiten

Wer Slow Travel reist, kommt zwangsläufig an Dingen vorbei, die sich in keinem Reiseführer finden. Ob nun eine lokale Unterkunft, in welcher man der einzige Tourist ist oder einen Tempel, Restaurant etc. Es gibt soviel zu entdecken. Manchmal denkt man im ersten Augenblick: „Wo bin ich hier gelandet….“ Doch genau diese Orte, sind die, welche in Erinnerung bleiben und von denen man Jahrzehnte später noch reden wird. Selten redet man vom 25. Büfett im 26. Hotel!

Fazit

Slow Travel ist nichts Neues, sondern nur ein neuer Begriff, wie „Slow Food“, „Genussreisen“ oder auch „Abenteurerreisen“. Hinter den Begriffen versteckt sich das was angesagt ist. Manchmal ohne Inhalt. Die Menschen sind schon immer gereist. Jeder auf seine Art und Weise. Es ist ein Synonym für Abgrenzung zu anderen Reisenden. Nicht mehr und nicht weniger.

Hier ein paar Beispiele von uns: