Strände, Städte, Stellplätze - Nordspanien

Im französischen Biarritz verbringen wir ein paar entspannte Tage, bevor uns der Campingplatz am 31.10 aufgrund des Saisonendes vom Platz wirft. Nein: Bittet.

Eigentlich hätten wir hier gerne noch länger gestanden, gab es doch auf dem Campingplatz einen beheizten Pool, in dem ich täglich mit Charlotte für 2 Stunden baden ging. „Nein kalt ist mir nicht“, zitterte das kleine Wesen mit blauer Lippe vor mir und sprang ins Wasser.

Und so verabschiedeten wir uns schweren Herzens aus Frankreich. Einem Land, dass alle unsere Vorurteile, die man ja eigentlich nicht hat, charmant zerstreute und fuhren Richtung Spanien, unserem 12. Land dieser Reise.

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Aktualisiert am 19.11.2023

Tor von Santa Maria- Hondarribia
Tor von Santa Maria- Hondarribia

Doch was ist das? Durch ein dicht besiedeltes Gebiet fuhren wir weiter Richtung Hondarribia in Spanien. Ehe wir uns versahen, waren wir dann auch im Nachbarland angekommen. Kein Grenzschild! Kein Willkommensschild für Spanien! Nichts. Auf einmal hatten fast alle Autos ein E als Länderkennzeichen. Willkommen in Spanien. So stellen wir uns das Europa der Zukunft vor.

Als ersten Ort steuerten wir Hondarribia an. Eine kleine Stadt mit baskischem Charme, die uns sogleich mit folklorischer Musik und im Kreis tanzenden Menschen empfing. Die Cafés waren voll mit gut gelaunten Leuten, die Kaffee oder Wein tranken. Jung und Alt saßen zusammen und genossen den Tag und das Leben.

Blick auf den Berg Urgull - San Sebastian
Blick auf den Berg Urgull - San Sebastian

Der Schock kam wenige Kilometer später in San Sebastian! Während wir bisher auf unserer Reise eine überschaubare Anzahl an Wohnmobilen getroffen haben, schien San Sebastian im Camper Festival zu stecken. Alle Parkplätze um den offiziellen Wohnmobilstellplatz waren voll. Voll mit Wohnmobilen. 

Zuletzt hatten wir auf den Lofoten, nein, nicht mal dort, eine so große Anzahl an Campern gesehen, welche auf der Suche nach einem Stellplatz waren. Dabei war dieser noch nicht mal mehr als ein sehr enger Parkplatz am unattraktiven Rande der Stadt.

So parken wir erstmal abseits um zu besprechen, was wir nun tun sollen. Als ich im Augenwinkel einen Camper vom Stellplatz fahren sah. Alle schnell auf ihre Plätze und los ging es, zügig durch den Kreisverkehr, dritte Ausfahrt, Richtung Stellplatz. Aufgefahren, Stellplatz gesucht und eingeparkt. Keine Minute später fuhr erneut ein Camper erfolglos über den Platz. Aber wir standen. Dicht an dicht und trotzdem glücklich.

Bei einer Radtour durch das kulinarisch hochdekorierte San Sebastian (die Stadt verzeichnet 16 Michelin-Sterne), genossen wir das Altstadtflair und den langen Sandstrand. Hier sonnen sich Badegäste während fleißige Schwimmer ihre Freiwasserbahnen mit oranger Schwimmboje zogen.

Guggenheim Museum Bilbao
Guggenheim Museum Bilbao

In Bilbao, der Hauptstadt des Baskenlandes, parkten wir oberhalb der Stadt auf dem Wohnmobilstellplatz. Was für ein Ausblick auf eine Stadt, die sich vor Jahren neu erfand! Mit dem Fahrrad schossen wir die schmale Straße bergab in Richtung Schiffsmuseum. Von hieraus führt ein fast perfekter Radweg entlang des neuen Bilbaos zum Guggenheim Museum.

Das Museum, welches heute einen führenden Ruf in der Kunstwelt besitzt, war zu Bauzeiten noch stark umstritten. Viele lehnten das Museum ab. Doch heute hat sich das Blatt gewendet und das Museum beschert der Stadt eine zunehmende Zahl an Touristen. 

Mittlerweile kommen weit mehr als eine Million Besucher pro Jahr nach Bilbao. Und der Großteil kommt wegen des Guggenheim Museums. Fast vergessen ist dabei das UNESCO Weltkulturerbe, welches sich rund 8 Kilometer weiter flussabwärts befindet: Die Puente de Vizcaya. Eine Schwebebrücke aus dem 19. Jahrhundert, welche von Bau her ihresgleichen sucht. Sie ist heute noch in Betrieb.

Santillana de Mar Nachts
Santillana del Mar

Bei schlechtem Wetter ging es weiter nach Vitoria-Gasteiz und Burgos, wo uns die Kathedralen schwer begeisterten. Gerade die Kathedrale in Burgos beeindruckte uns, denn so etwas Spannendes findet man selten. Und vor allem in Burgos. Einem Ort, von dem wir noch nie etwas gehört hatten. Genauso wie Santillana del Mar, wo sich eine Höhle mit 16.000 Jahren alten Wandmalereien befindet.

Nordspanien erfreut uns zunehmend mit jedem Reisekilometer mehr. Überall finden sich kostenfreie oder kostengünstige Stellplätze. Auf vielen zahlt man nur das was man braucht – Strom oder Wasser. Wobei Wasserversorgung und Grauwasserentsorgung kostenfrei sind.

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San Vicente de la Barquera
San Vicente de la Barquera

Überall hatten wir das Gefühl, sicher zustehen. In San Vicente de la Barquera gab es sogar einen Campingplatz, der einen Abschnitt des Platzes für Wohnmobile offen gelassen hatte. Hier gab es keinerlei Versorgung aber man durfte kostenfrei rund 200 m vom Strand entfernt stehen.

Gerade bei Surfern war dies ein beliebter Stellplatz. Hier verbrachten wir einige Tage. Auch treffen wir endlich mehr Familien mit Kindern. Der Großteil in Elternzeit oder auf längerer Reise. Einige, welche mit den Corona Maßnahmen in Deutschland nicht einverstanden waren und daher mit Kindern aus der Heimat abgemeldet sind, um wo anders ihr Glück zu finden.

Für Charlotte ist dies eine gute Abwechslung. Wir merken, dass ihr das Spielen mit Kindern fehlt. So bleiben wir nun länger an Orten mit Familien, damit Charlotte den ganzen Tag mit anderen Zwergen spielen kann.

Palya de las Catedrals
Palya de las Catedrals

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Hinter San Vicente de la Barquera folgen wir der Spur der schönen Strände Galiciens und Austriens. Am Playa de Torimbia und Playa Toranda unternehmen wir eine kleine Wanderung und treffen auf Furgo, einen Spanier, der in Deutschland gearbeitet hat.

Furgo ist begeisterter Radfahrer. Mit Mitte 70 ist er immer noch fast jeden Tag unterwegs. Dreht Videos und stellt diese bei youtube online. Furgo gibt uns so einige Tipps zu seiner Traumregion Austriens. Er ist der lebende Beweis dafür, dass man auch im hohen Alter noch aktiv sein kann, wenn man denn nur will.

Wenig später stehen wir an einem der wohl schönsten Strände der Welt: Dem Playa de las Catedrales in der Nähe der Stadt Ribadeo. Im Sommer tummeln sich hier tausende Touristen. Um den Ansturm gerecht zu werden, darf nur rein, wer sich vorab jedoch kostenlos online registriert hat.

Zu unsrer Reisezeit brauchen wir das nicht. Wir können uns frei bewegen und mit den immer noch zahlreichen Touristen über den Strand schlendern. Alleine ist man hier nicht! Den Namen Playa de las Catedrales hat dieser Strand deswegen bekommen, weil es am östlichen Ende Felsausspülungen gibt, die an Kathedralen erinnern. Wir geben uns der Schönheit der Natur hin. Lassen unsere Füße durchs frische Nass des Atlantiks schweifen.

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Kathedrale Treppe - Santiago de Compostella
Kathedrale Treppe - Santiago de Compostella

Bei Regen erreichen wir Santiago de Compostela. Um dem schlechten Wetter etwas abgewinnen zu können, nisten wir uns auf dem Campingplatz im Ort ein. Leider stellt sich dieser als schlechtes Preis-Leitungsverhältnis heraus. Die Plätze sind in Schräglage und drohen teils im Regen unterzugehen. WLAN funktioniert nur in der Nähe der Rezeption. 5 x parken wir in zwei Tagen um, um einen guten Stellplatz zu bekommen. Vergebens.

Auch die Stadt an sich enttäuscht uns. In der Altstadt finden sich viele Bittsteller, vereinsamte Straßenzüge und insgesamt wenig Flair. Wir sind etwas ernüchtert. Auch die Kathedrale in Santiago kann aus unserer Sicht nicht mit der in Burgos mithalten. Vielleicht passt aber auch das Wetter nicht und Santiago de Compostela erhält nicht die Chance, sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Playa de Toranda
Playa de Toranda

Enttäuscht von Santiago fahren wir weiter nach Ponteverda. Hier finden wir eine charmante Altstadt in der man Lust bekommt herumzubummeln. Nette Cafés laden zum Verweilen ein. Es ist ein deutlicher Kontrast zu Santiago.

Das Wetter in Spanien bleibt herbstlich schlecht, so dass wir von Ponteverda den zügigen Weg nach Portugal einschlagen. Wir wollen weiter in der Wärme sein. Bei Tui verlassen wir Spanien und … es regnet!

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