Der Familien Reiseblog

Mit dem Motorrad um die Ostsee – Teil 1

Etappe 1: Vom Westerwald nach Südschweden (11 Tage, ca. 2.000 km, bestes Wetter, 5 Unterkünfte)

Schon seit Jahren träumten ich, also die Exsozia Ulla, und mein Partner Thomas davon, einmal die Ostsee mit den Motorrädern zu umrunden. In Jahr 2018 wurde dieser Traum endlich Realität. Geplant war die Umrundung mit Abstechern nach Norwegen zu den Lofoten, einer Stadterkundung von Sankt Petersburg in Russland und Relaxen an der Masurischen Seenplatte in Polen. Und wie Ihr es Euch denken könnt, kamen während der Reise noch einige Tipps und Ideen zu schönen Zielen dazu.

Wenn Ihr Lust habt, begleitet uns auf der ersten Etappe vom Westerwald nach Schweden, ein für uns bisher unbekanntes Land. Unsere fahrbaren Untersätze: eine rote  Goldwing 1800 von Thomas und meine weiße Yamaha MT07 namens Happy.

Nach einer wider Erwarten entspannten Autobahnanreise (wohl weil es Sonntag war) erreichten wir das Meer, das unserer Reise den Namen gab: die Ostsee.

 Im Hafen von Großenbrode
 Fehmarnsundbrücke im Hintergrund

Wir genossen noch einen traumhaften Sonnenuntergang an der Ostsee in Großenbrode, bevor es am nächsten Tag über die Fehmarnsundbrücke und die Fähre von Puttgarden nach Dänemark ging. (Hier spart man als Motorradfahrer bei der Onlinebuchung 10 € und zahlt 47 €.)  Ja, Brücken bauen können die Skandinavier so wie die Storstrøm-Brücke, an der man entspannt rasten kann, und natürlich die Öresundbrücke von Dänemark nach Malmö in Schweden. Letztere kostet pro Motorrad vor Ort 30 €, online 28 €.

 An der Storstrøms-Brücke, die Falster mit Seeland verbindet

Und dann waren wir auch schon in Südschweden. Erster Eindruck: So riesige Felder hab ich noch nie gesehen. In der Tat ist der Südwesten Schwedens die Kornkammer des Landes. Fürs Motorradfahren eher etwas eintönig, allerdings gibt es im Landesinneren eine bewaldete Hügellandschaft, entstanden in der letzten Eiszeit. Hier reizen auf absolut einsamen Sträßchen vom Feinsten nette Kurven, aber auch gerade, super ausgebaute Hauptstraßen, die man oft für sich alleine hat. Aber Achtung: Die Kuppen versperren schon mal den freien Blick!

 Straße durch die Kornkammer des Landes
 Hügelige Straße in Schweden

Zweiter Eindruck: Mir gefallen die hübschen kleinen Holzhäuser, vor allem die roten! Und dann komme ich als Schleckermäulchen bei den Kuchenbuffets in den urigen Kaffeestuben voll auf  meine Kosten.

 Im Kaffeegarten
Ales Stenar

Ein kleiner Tipp von mir: Wer mit dem Motorrad nach Schweden reisen will, sollte vorher zu Hause ein wenig Offroad-Training betreiben. Oftmals führen nur Schotterpisten zu den Ferienhäusern oder manche kleine Straßen sind nicht asphaltiert. Hier zeigten sich Thomas‘ Enduro-Qualitäten auf seiner 420kg schweren Goldwing! Ansonsten sind die schwedischen Straßen in einem traumhaften Zustand!

 Gelände-Honda Gold Wing auf Schotterweg

Dritter Eindruck von mir: Die Leute fahren hier alle gaaanz genau nach Vorschrift. Die Strafen für zu schnelles Fahren sind nämlich sehr hoch! Allerdings werden die Kontrollen meist angekündigt. Aber vielleicht liegt die vorsichtige Fahrweise auch an den Spanndrähten, die als Leitplanken dienen sollen? Da möchte ich nicht mit dem Kopf drauf fallen!

 Leitplanke in Schweden

Ich denke lieber an die tollen Besichtigungen, die wir unternommen haben. Besonders gefallen, weil ganz außergewöhnlich, war der Besuch des Autofriedhofs Bilkyrkorgarden Kyrkö mosse in der Nähe von Ryd. Hier habe ich gestaunt, wie die Natur die zahlreichen  Schrottautos langsam überwuchert.

 Auf dem Autofriedhof Bilkyrkogården Kyrkö Mosse

Fasziniert war ich auch von Ales Stenar, einem Wikinger Monument, in der Nähe von Ystad bestehend aus rund 60 gewaltigen Steinen, die ein Schiff darstellen. Mit dem Motorrad kann man übrigens ziemlich nah heran fahren.

 Ales Stenar

Ein weiteres Highlight war das Marinmuseum von Karlskrona. Hier durfte man in ein U-Boot steigen, in einem Unterwassertunnel einen Blick auf den Grund des Meeres werfen und unter anderem ein Segelschulschiff besteigen. Ahoi!

Auch für Erwachsene faszinierend ist die Astrid-Lindgren-Welt in Vimmerby. Dort habe ich sogar Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga getroffen. Die Miniaturhäuser waren zu kleinen Ortschaften arrangiert und verzauberten die Besucher mit ihrem Charme.

 Astrid Lindgren Museum

Tags darauf ging’s in die große Stadt weiter nach Stockholm. Davon in Kürze mehr.

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