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Leitfaden zum Autofahren in Norwegen

Ein Roadtrip durch Norwegen ist eine faszinierende Erfahrung. Weite Landschaften, hinter jeder Kurve ein neues Natur Highlight und eine ruhige Fahrweise der Norweger machen das Autofahren in Norwegen entspannt. Schnell bekommt man selber ein Gefühl der nordischen Gelassenheit.

Für die Nutzung von Straßen, Tunnel, Brücken oder Fähren fallen in Norwegen Gebühren an. Bei den Straßen, Tunnel und Brücken werden je nach Strecke unterschiedliche Mautgebühren fällig. Und zwar so lange, bis der Bau der Straße abbezahlt ist. 

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Aktualisiert am 25.03.2024

Übersicht

Mit dem Bus durch Norwegen

Straßen in Norwegen

Norwegen ein sehr gebirgiges Land mit einer Küste voller Fjorde und harten Wetter Bedingungen. Selbst im scheinbaren Sommer kann es in den höheren Lagen noch Frost oder Schnee geben. Wer also einen Roadtrip durch Norwegen planen sollte, muss ich auf alles einstellen und vorbereitet sein. 

An sich sind die Straßen in einem guten Zustand. Gerade die Routen auf die Lofoten oder in Richtung Nordkap. Um so weiter nördlich man kommt, um so größer ist auch die Chance, auf unbefestigte Straßen zu treffen. 

Folgendes können wir sagen:

  • Autofahren in Norwegen ist langsam oder sehr langsam. Die  Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Landstraßen beläuft sich auf 80-60 km/h.

An dies Tempovorgaben sollte man sich auch halten, da zu schnelles Fahren sehr teuer werden kann.

  • Im südlichen Teil gibt es viele Fährstrecken und Mautstellen. Da es sich um das am dichtesten besiedelte Gebiet handelt, gibt es rund um die großen Städte mehr Autobahnen. Dies sind oft Mautpflichtig und können nur schwer umfahren werden.
 
  • Beachtet die Fährpläne. Normalerweise fahren die Fähren, die Ihr auf den Hauptstraßen findet, alle paar Minuten ab, aber in Gebieten, die nicht sehr befahren sind, kann es auch sein, das Fähren nur einmal am Tag gehen.
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Ballstad
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Mautzahlung

In Norwegen werden Mautgebühren automatisch über Kameras erhoben und normalerweise wird der Preis je nach Fahrzeug auf Werbetafeln oder elektronischen Tafeln auf den Straßen angezeigt. Prinzipiell muss man erst mal nichts tun, um über die Straßen von Norwegen fahren zu dürfen.  

Um so viel Geld wie möglich zu sparen, müsst Ihr euer  Fahrzeug korrekt im norwegischen Mautsystem registrieren. 

Für den Fall, das Ihr euch nicht registriert habt, ist das kein Problem. Zirka ein Jahr nach Eurem Roadtrip bekommt Ihr Post nach Hause, mit einer Rechnung drin. Dabei kann es vorkommen, das ihr einen höheren Preis zahlen müsst, wenn das Fahrzeug nicht korrekt erfasst wurde. Dies ist gerade bei Wohnmobilen über 3,5t oft der Fall. 

Für die Registrierung gibt es aktuell zwei Möglichkeiten:

  • Unsere Empfehlung, Epass24: Das einfachste System, bei dem Ihr euer Fahrzeug korrekt registrieren könnt (Baujahr-Dimensionen-Motor), um den entsprechenden Tarif zu erhalten.

Auf der Webseite könnt Ihr dann die Gebühren aktuell verfolgen und beobachten. Somit behaltet Ihr auch immer einen Überblick über die laufenden Kosten.

  • Die andere Variante ist BroBizz: BroBizz wirbt damit, immer den besten Preis für Euch herauszuholen. Und, es funktioniert bereits ab Dänemark. Ihr könnt hier zum Beispiel bereits vergünstigt über die Öresund Brücke fahren. Allerdings gilt BroBizz ab dem 01.04.2023 nicht mehr für Private Reisende.

Anders sieht es bei der Nutzung eines Mietwohnmobiles aus, welches ein zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen hat. Hier ist BroBizz weiter nutzbar. Am besten Vorher mit dem Vermieter abklären. 

Eine sehr ausführliche Beschreibung zum Mautsystem findet ihr bei den Profis von Nordlandblog

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Fähre Nesvik
Fähre Nesvik

Fähren

Bei Fähren in Norwegen ist die Situation ähnlich. Normalerweise werdet Ihr mit Kameras automatisiert oder die Mitarbeiter scannen die Nummernschilder mit ihren PDAs.

Für die Überfahrt von Bodø nach Moskenes (Lofoten) solltet Ihr Euch in der Saison rechtzeitig ein Fährticket buchen. Die Fähre ist gerade um die Mittagszeit bis zum Abend oft ausgebucht.

Bei den Fähren gibt es auch die Möglichkeit sich vorab zu registrieren:

  • Registrieren Euch bei FerryPay: Auf diese Weise könnt Ihr die Abmessungen und Daten Eueres Fahrzeugs eingeben, um den richtigen Preis zu zahlen. Habt Ihr eine Fähre passiert, dauert es 1 bis 2 Tage, bis die Kosten online ersichtlich sind. 

 

  • Autopass und Ferjekort: Seid Ihr bereits bei Autopass registriert, so könnt Ihr hier noch die Ferje Kort dazu buchen. Diese muss vorab mit einem Guthaben aufgeladen werden. Bei jeder Fahrt mit einer Fähre, die am System teil nimmt, bekommt Ihr einen Rabatt und der Betrag wird vom Guthaben abgebucht. Mit dieser Variante lassen sich bei Fährfahrten gut und gerne 50% der Fährkosten einsparen.

Führerschein

Norwegen ist kein Mitglied der europäischen Union, sondern nur den europäischen Wirtschaftsraumes. 

Es ist kein Problem mit einem normalen Führerschein unterwegs zu sein. Allerdings ist ein internationaler Führerschein ratsam. Wenn:

  • Ihr ein Auto in Norwegen anmieten wollt
  • Oder Euer Führerschein nicht aus einem EU-/EWR-Land stammt. 

 

Nutzt Ihr einen internationalen Führerschein, so müsst Ihr dennoch euren lokalen Führerschein dabei haben. Der internationale Führerschein gilt also nur als Ergänzung!

Notruf

Habt Ihr einen Unfall oder ein anderes Problem, bei dem Ihr Hilfe braucht, gelten folgende Telefonnummer:

  • 112 für die Polizei,
  • 110 für die Feuerwehr
  • 113 für einen Krankenwagen
  • +49 89 22 22 22 für ADAC Auslandspannenhilfe
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Entfernungen

Etwas gern unterschätztes bei einer Planung für den Roadtrip durch Norwegen, sind die Entfernungen. Meist erscheint es auf Karte dichter, als es dann in Wahrheit ist. 

Es ist unmöglich, mit bloßem Auge zu berechnen, wie lange es dauert, um von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Am besten nutzt Ihr für die Planung Euer Navi oder google maps. 

Wohnmobil Fahrer, sollten über entsprechende WoMo Navis verfügen, da diese die Höhe und das Gewicht des fahrenden zu Hauses mit beachten. 

Wir können hier die Navis von Garmin sehr empfehlen. Wir selber nutzen das Garmin Camper 780 MT-D.  

Vesteralen
Vesteralen

Wetter

Wie oben bereits angesprochen ist das Wetter in Norwegen ein weiteres Thema, welches es zu beachten gilt. 

Das Wetter in Norwegen ändert sich sehr schnell, besonders in Küstengebieten und in den nördlichsten Breiten. Von einem Moment auf den anderen kann ein schöner Tag, sich zu einem kalten verregneten oder sogar zu einem Schneetag wandeln. 

Das bedeutet das Ihr immer darauf achten sollte, genügend Sprit zu haben, um Umwege in Kauf nehmen zu können. Und, ihr sollte immer gut geladene Handy, ggf entsprechende *Power Banks dabei haben, um Notrufe absetzen zu können. 

Vesteralen Beach
Vesteralen Beach

Tipps für Eure Reise

Nach dem wir nun bereits mehrere Monate auf verschiedenen Roadtrips durch Norwegen verbrachten haben, können wir Euch folgende Tipps geben:

  • Die Kraftstoffpreise in Norwegen ändern sich alle ein bis zwei Stunden. Normalerweise sind die günstigsten Tage von Montag bis Mittwoch und die Wochenenden die teuersten. Was das Tanken in Norwegen betrifft, gibt es keine großen Unterschiede, aber Shell ist normalerweise eine der günstigsten Tankstellen.

Wir haben auf unserem letzten Roadtrip immer nach 250 Kilometern nach der nächstgünstigen Tankmöglichkeit geschaut und sind damit sehr gut gefahren. Gerade für Langzeitreisende kann das für eine deutliche Kostensenkung sorgen.

Wenn Ihr einen Bergpass oder eine Panoramaroute machen möchtet, ist es ratsam, den Status zu überprüfen,ob die Strecke befahrbar ist oder nicht. Eine aktuelle Übersicht, welche Pässe offen und welche geschlossen sind, findet Ihr hier.

  • Fahrt über Finnland/Schweden. Wer zum Nordkap möchte, sollte sich eine Route über Finnland oder Schweden raussuchen. Hier sind die Straßen Gebühren frei und man kann in der Regel schneller fahren.
  • Winterreifen: In den kalten Monaten des Jahres (zwischen Spätherbst und Ostern) sind Winterreifen nicht nur empfehlenswert, sondern teilweise Pflicht. Da die Straßen nicht geräumt werden, wie in Deutschland, sondern der Schnee liegen bleibt und man nur eine Fahrspur drüberzieht, sind Reifen mit Spikes das Mittel der Wahl. 
  • Alkohol: Die Toleranzgrenze für Fahren unter Alkohol liegt bei 0 %. Keinen Tropfen Alkohol. Der erlaubte Blutalkoholspiegel liegt bei bis zu 0,2 g/l. 
  • Licht: Wie in vielen anderen nordeuropäischen Ländern ist es in Norwegen Pflicht, das Licht immer anzuschalten. 
  • Grenze: Denkt bei Grenzübertritten nach Norwegen immer daran, das Norwegen kein Mitglied der EU ist. Haltet Euere Papiere, die Fahrzeugpapiere und die entsprechende Versicherung griffbereit. Und beachtet die Zollbestimmungen
  • Freistehen: Ein immer wieder gern diskutiertes Thema ist das Freistehen oder Wildcampen in Norwegen. Oft liest man, das dies durch das Jedermannsrecht gedeckt ist. Dies ist NICHT der Fall. Das Jedermannsrecht gilt nur für nicht motorisierte Reisende. Dennoch ist Freistehen in Norwegen über all dort erlaubt, wo es nicht verboten ist. Welches Verhalten beim Freistehen gewünscht ist, sollte jedem bekannt sein!

Weblinks

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