Jessica & Fabian Israel – 28 Monate Familien Roadtrip – im Interview —
Fam. Israel im Interview Eine abenteuerlustige Familie Mitte 30 und zwei kleinen Kindern, sichere Jobs und ein Haus. Jessica und Fabian Israel kehrten dem geregelten
Der Weltenbummler Peter Smolka wurde am 25 August 1960 in Osterode im Harz geboren und arbeitet als Diplom-Informatiker im Nürnberger Raum. Seit seinem 17. Lebensjahr unternimmt Peter in unregelmäßigen Abständen Radreisen in die verschiedensten Winkel der Erde. Insgesamt war er bisher 12 Jahre unterwegs, besuchte 110 Länder und legte dabei über 250.000 Kilometer zurück.
Wir durften Peter Smolka unsere Fragen stellen.
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Aktualisiert am 17.08.2024
KettCar gefahren. Die erste Radreise habe ich mit 17 Jahren gemacht, drei Wochen nach Schweden. Danach folgten Radreisen, die immer länger wurden – als Höhepunkte die beiden Weltumradlungen 2000 – 2004 und 2013 – 2017.
Die erste Tour war eine spontane Idee, die mein Schulfreund Matthias und ich am Ende der 12. Klasse hatten. Alle weiteren Radreisen habe ich allein unternommen. Eine einjährige Reise durch ganz Afrika und die beiden Weltumradlungen waren für mich wichtige Unterbrechungen meines Berufslebens. Ich wollte nicht 30 oder 40 Jahre lang ununterbrochen im Büro sitzen.
Vor allem unmittelbar vor dem jeweiligen Aufbruch hatte ich mitunter Gedanken, ob das denn all das Risiko wert ist. Also das Risiko, später nicht mehr in den Job zurückzufinden, und auch wegen der Gefahren, die unterwegs so lauern. Sobald ich dann aber ein paar Tage im Sattel saß, war klar: alles richtig gemacht!
In dieser relativ kurzen Zeit hat sich vieles verändert, zum Guten und zum Schlechten. Die Bürokratie z.B. hat sich noch einmal verstärkt. Es gibt inzwischen einige Länder, deren Botschaften ein Visum nur im Heimatland des Antragstellers erteilen. Dazu gehören zur Zeit China und der Sudan. Da muss man dann seinen (Zweit-)Pass nach Hause schicken, um das Visum bei der entsprechenden Botschaft dort beantragen zu lassen.
Manchmal hängt es auch nur von der Gegend ab, in der man gerade unterwegs bist. Die äthiopischen Botschaften südlich von Äthiopien erteilen keine Visa für Antragsteller aus Drittstaaten, kommst du von Norden, kriegst du es ganz einfach in Ägypten oder im Sudan.
Auf der zweiten Weltumradlung ist mir auch aufgefallen, dass viel, viel mehr Reisende auch in abgelegenen Gegenden unterwegs sind. Nur ein Beispiel: Huacachina, eine kleine Oase in Peru mit vielleicht 35 Häusern. Da habe ich 2002 in drei Tagen gerade mal zwei andere Touristen getroffen. Bis 2015 hat sich die Oase regelrecht in eine Disco verwandelt, mit Duzenden Sandboard-Surfern an den Sanddünen und etlichen Sand-Buggys, die mit neun Mann Besatzung die Dünen hochknattern.
Stark verändert hat sich das Reisen durch die Möglichkeiten, die das Internet mit sich bringt. Das kann man positiv oder auch negativ sehen. Kommunikation und Planung haben sich dadurch jedenfalls extrem vereinfacht. Die Gefahr ist allerdings, dass man mehr mit zu Hause im Kontakt ist als mit den Menschen um sich herum.
Insgesamt ist die Infrastruktur weltweit besser geworden, insbesondere in Afrika. Verbreitung der Elektrizität und der Wasserversorgung sind große Erleichterungen für die Menschen dort. Früher mussten die Bewohner – meistens Kinder und Frauen – etliche Kilometer marschieren, um 20 Liter Trinkwasser herbeizuschaffen. Das gibt es auch heute noch, aber es sind nicht mehr so viele Menschen betroffen. Auch die Verbreitung des mobilen Telefons hat für die Afrikaner vieles einfacher gemacht.
Wenn man langsam unterwegs ist, kriegt man ja so viel mehr mit. Man redet mit den Menschen in den Dörfern, sieht alles genauer, spürt Wind und Regen auf der Haut, riecht die Natur. Dann nach Möglichkeit nicht mit dem Flugzeug, sondern per Boot oder Schiff auf den nächsten Kontinent zu wechseln, ist eigentlich nur eine Konsequenz dieser Reisephilosophie: Mit dem Flugzeug bist du viel zu schnell. Wenn man über das Meer reist, hat man die Zeit, sich innerlich vom letzten Kontinent zu verabschieden und auf den nächsten Reiseabschnitt einzustimmen.
Den schönsten Moment gab es nicht. So wie es auch nicht das schönste Land gibt. Das beeindruckendste Naturerlebnis war aber die Fahrt über den Salar de Uyuni im bolivianischen Andenhochland. Eine riesige, blendend weiße Salzpfanne, so groß wie der Libanon. Wenn man vom „Ufer“ her auf das betonharte Salz rollt, sieht man das gegenüberliegende Ufer nicht, weil es von der Erdkrümmung verdeckt wird. Auch die Erdinseln im Salar werden deswegen erst sichtbar, wenn man sich auf 40 Kilometer angenähert hat. Die Fahrt über den Salar de Uyuni ist wie eine Reise jenseits unseres Planeten.
Die gab es leider auch. Zum Beispiel einen bewaffneten Überfall in Nicaragua, den Diebstahl meines Reiserades in Argentinien, Übergriffe in Afghanistan und in Äthiopien. Weil ich nicht gern daran zurückdenke, möchte ich das auch gar nicht weiter ausbreiten.
Sehr viel natürlich, und vieles sicherlich auch unterbewusst. Ich versuche, mir die Gastfreundschaft der Menschen in vielen Ländern zu eigen zu machen, auf der Straße auf Fremde zuzugehen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie Hilfe brauchen können. Eine wichtige Sache, die man auf so langen Radreisen auch lernt: Man braucht nicht viel Materielles zum Leben. Wenn man vier Jahre lang mit dem auskommt, was in fünf Packtaschen passt, dann kann man doch auch zu Hause bescheiden leben.
Ich kann mich da spontan an nichts erinnern. Außer dass die Wüsten, wie erwartet, wüst sind. Und dass Las Vegas dekadent wirkt. Ich versuche, möglichst gar keine Vorurteile zu bilden, sondern die Dinge einfach auf mich zukommen zu lassen.
Natürlich hat man trotzdem irgendwelche vagen Vorstellungen von dem, was vor einem liegt. Fast immer war ich positiv überrascht: von der Freundlichkeit der Menschen in Mexiko oder dem Iran (siehe unten), von vernünftigen US-Amerikanern, die ich traf (möglicherweise an der Westküste nicht repräsentativ für alle US-Amerikaner), von weniger Bürokratie in Russland als erwartet.
Das ist schwierig zu beantworten. Wenn ich jetzt sage, dass in vielen Ländern der Welt die Menschen sehr gastfreundlich und herzenswarm sind – ganz besonders in Kolumbien und Mexiko, im Sudan und im Iran –, dann hört sich das an, als gäbe es Gastfreundschaft in Deutschland gar nicht. Es gibt sie auch hier. Doch diese Freundlichkeit ist in vielen Weltgegenden viel stärker ausgeprägt, während man in Mitteleuropa auch eine Menge verschlossene und harsche Menschen trifft.
Vieles: Hitze in Afrika, Mittelamerika, Südostasien. Schwierig die Wasserversorgung in Wüsten und Steppen. Anstrengend ist Gegenwind in Sturmstärke, etwa in Kasachstan. Und anstrengend in anderer Form ist das Radreisen durch Indien. Das Land ist ja sehr dicht bevölkert, und die meisten Inder haben eine ganz andere Einstellung zu Abstand und Diskretion. Mit dem Fahrrad durch Indien zu fahren ist wie ein wochenlanger Auftritt als Tanzbär im Zirkus.
Das Losfahren ist nicht einfach, weil es so wahnsinnig viel zu erledigen ist, bevor man sich für mehrere Jahre von Deutschland abnabelt. Und auch die oben erwähnten Zweifel können belasten. Die Rückkehr war für mich aber jedes Mal schwieriger als der Aufbruch. Werde ich mich wieder an den deutschen Alltag gewöhnen können? Wie geht es beruflich weiter? Werde ich damit zurechtkommen, jetzt erst einmal stehenbleiben zu müssen, nicht einfach morgen wieder weiterfahren zu können?
Heimat ist für mich da, wo meine Freunde sind. Meine Heimat ist seit 1982 der Raum Erlangen/Nürnberg.
Es ist meiner Meinung nach ganz wichtig, dass man schon während der Reise genaue Notizen macht und vielleicht einige Textpassagen auch schon gut ausformuliert. Das muss nicht heißen, dass man täglich Tagebuch führt. Aber mindestens jede Woche einmal habe ich die Erlebnisse ausführlich niedergeschrieben. Macht man das nicht, gehen die Details verloren, und gerade die machen das Besondere eines jeden Berichts aus.
Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Meine Rückkehr ist ja auch noch nicht so lange her, das Fernweh ist noch gebremst. Außerdem muss ich jetzt erst einmal wieder einige Jahre arbeiten. Durch die vielen Reisen fehlen mir mehr als zehn Berufsjahre. Die Hälfte meiner Rente werde ich mir später einmal selbst zahlen müssen, und dafür muss ich ein bisschen Geld zurücklegen. Aber vielleicht in drei Jahren könnte mich das Fernweh wieder hinaustreiben. Vorstellen könnte ich mir eine weitere Reise durch Afrika: durch den Westen hinunter nach Kapstadt und durch den Osten wieder zurück nach Europa.
Beginne mit kürzeren Touren, um erst einmal eigene Erfahrungen zu sammeln. Wage dich dann mit diesen Erfahrungen an die ferneren Länder heran. Schon sehr, sehr viele Träumer wollten – quasi aus dem Stand heraus – zur ganz großen Tour mit dem Fahrrad um die Erde starten. Zu Hause im warmen Wohnzimmer, auf der gemütlichen Couch, kann man über der Landkarte ganz leicht die tollsten Pläne schmieden. Aber die wirkliche Welt ist größer und weiter und rauer, als man denkt. Viele haben schon in den ersten Wochen festgestellt, dass eine lange Reise gar nichts für sie ist, weil sie etwa Heimweh bekommen. Andere haben Probleme mit der Weite der leeren Länder bekommen, zum Beispiel mit den endlos langen geraden Straßen durch den Iran. In den seltensten Fällen waren die Beine müde, wenn sie aufgaben, fast immer kam die Blockade im Kopf. Daher mein Rat: Steigere dich langsam.
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